Was Kinder und Jugendliche im Krieg erleben, ist Thema des Buchs von Yury und Sonya Winterberg. Parallel zu „14: Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ hat das Autorenpaar rund 24 Tagebücher junger Europäerinnen dieser Zeit ausgewertet, darunter auch die einiger später berühmter Menschen wie Marlene Dietrich, Marie-Luis Kaschnitz, Alfred Hitchcock und Manes Sperber.
„Kinderschicksale im Ersten Weltkrieg“ lautet der Untertitel – und die waren sehr vielgestaltig: Die Kindersoldatin Marina Yurlova gehört ebenso dazu wie die Krankenschwester Elfriede Kuhr und die in China lebende Hilla Lessing, der Kindersoldat Victor Silvester, genauso wie der Attentäter Vasa Cubrilovic und der Diplomatensohn Ödön von Horvath. Direkte Fronterfahrungen, Hunger in der Heimat, Ausfall des Schulunterrichts, weil alle Lehrer an die Front mussten, Flucht und Heimatlosigkeit – das alles prägt die Kinder. Mögen auch einige der Tagebücher bei späterem Abschreiben ergänzt worden sein, mögen sich auch politisch motivierte Änderunen darin finden: Da Kinder Anfang des 20. Jahrhunderts erstmalig in breiten Kreisen über die Fähigkeit des Schreibens verfügten, ermöglichen diese Dokumente einen Einblick in das Leben und Erleben junger Menschen in Kriegszeit, noch dazu in einem Krieg, der allen überlieferten Erfahrungen entgegenstand.
Yury und Sonya Winterberg portionieren ihr oft beklemmendes Material in handhabbare Einheiten – wer sich so viel Leid nicht auf einmal antun kann, hat die Mögllichkeit, zu pausieren. Andererseits schreiben die beiden aber in einem Stil, der das Weiterlesenwollen fördert.
Das Buch ist Grundlage für ein Filmprojekt, das im August bei arte lief.
Yury und Sonya Winterberg: Kleine Hände im Großen Krieg. Kinderschicksale im Ersten Weltkrieg, Aufbau Verlag, Berlin, 2014, ISBN: 978383351035648
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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