Inhalt des Beitrags
I did it again – am Samstag war ich auf der LitBlogConvention.
Sie fand am 9.6.2018 bereits zum dritten Mal in Köln statt – und ich war zum dritten Mal dabei. 🙂 Dieses große bunte Treffen von Bloggerinnen und Bloggern, Verlagen und anderen Buchmenschen hat mir bisher jedes Mal viel Freude bereitet, unabhängig davon, wie gut die einzelnen Workshops waren. Aber da habe ich dieses Jahr wirklich großes Glück gehabt.
Tipps zu Lesekreisen auf der LitBlogConvention
Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich die ersten Jahre verschiedene Literaturkreise geleitet habe – zwei beim Katholischen Bildungswerk und einen hier in „meiner“ Buchhandlung. Da mir die Vorbereitung und Verantwortung im Laufe der Zeit über den Kopf wuchsen, habe ich sie abgegeben. An der LitBlogConvention gab es nun einen Workshop zu diesem Thema, geleitet von Kerstin Hämke und Jacqueline Böttger. Beide sind auf diesem Gebiet erfahren. Von Kerstin erscheint September sogar ein Handbuch zum Thema – mit Tipps zur Gründung, Leitung und Gestaltung von Lesekreisen und der Vorstellung einiger geeigneter Bücher. Was mich fasziniert hat, ist die Zeit, die die Lesekreise der beiden bereits existieren: elf und mindestens 15 Jahre. Boah.
Für mich besonders wichtig waren die Tipps, die Verantwortung zwischen mehreren Leuten aufzuteilen. Gut, bei mir lag die Sache – damals! – etwas anders, denn es handelte sich ja nicht um private Lesekreise, sondern beim Katholischen Bildungswerk um ein Angebot eines Bildungsträgers, für das die Leute bezahlt haben; da wird von der Leiterin naturgemäß etwas mehr erwartet. Beide Frauen haben lebhaft erzählt. Auch die ursprüngliche Gründerin des Lesekreises, bei dem Jacqueline mitwirkt und über den sie bloggt, Odette Nathke, kam ausführlich zu Wort. Insgesamt empfand ich die Atmosphäre als freundlich und konstruktiv, ja, mich hat sogar der Gedanke gestreift, so etwas doch noch einmal zu versuchen.
Zum Handwerk des Plottens
Romy Fölck ist Bestsellerautorin – zu ihrer eigenen Überraschung. Nachdem sie schon verschiedene Veröffentlichungen hatte, schlug ihr Krimi „Totenweg“ so richtig ein. Doch das kam nicht von ungefähr, wie sie im Gespräch mit ihrer Lektorin Gerke Haffner erzählte. Ihre eigene Aussage: „Ich hab jede Menge Dreck gefressen.“ So hat sie sich, nach eigener Aussage, von einer „Seat-on-the-pants-Autorin“, also dem eher intuitiven, spontanen Schreiben, zu einer Autorin gewandelt, die von Exposé über Outline bis hin zum Treatment ihre Texte minutiös plant und feilt, bevor sie sie schreibt! Der ständige Kontakt und das regelmäßige Feedback der anderen – Kollege und Lektorin an erster Stelle – sind dabei unerlässlich. Romy Fölck stellte in ihrem Workshop die vier verschiedenen Schreibtypen nach Randy Ingermason vor und entfaltete am Beispiel des „Hobbit“ sowohl die Heldenreise als auch die 3-Akte-Struktur nach Syd Field. Die Spannungselemente, die sie vorstellen wollte, kamen aus Zeitgründen zu kurz; doch im ausgeteilten Handout gibt es auch dazu praktische Tipps.
Romy Fölck machte auf mich einen sehr warmherzigen und freundlichen Eindruck – mal hören, was für eine Geschichte sie in ihrem Krimi erzählt. Ach ja, am Anfang warf sie die Frage in den Raum, wer denn wohl von den Anwesenden eine Romanidee in Kopf oder Schublade habe; soweit ich sehen konnte, haben sich rund 50 % der Leute im Raum gemeldet.
Yeah – Karl May bei der LitBlogConvention!
Nein, natürlich war Karl May nicht persönlich anwesend, aber Philipp Schwenke hat sein im September erscheinendes Buch „Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ im Gespräch mit seinem Lektor Martin Breitfeld vorgestellt. Sehr sympathisch und ein „Must have“ für meinen Bücherschrank, ganz klar.
So viel sei gesagt: Es geht um Karl Mays erste echte Reise in den Orient – mit dem Baedeker in der Tasche – und um seine erste Ehe.
Der SEO-Workshop war ein Vortrag
Ja, SEO ist für Buchbloggerinnen auch wichtig – Christina Friesen hat uns über Keyword- und Contne-Recherche aufgeschlaut und Tipps gegeben wie z. B., dass das Logo der Website mitsamt dem Haupt-Keyword mit der Startseite verbunden sein sollte, denn so ist es für die Bots der Suchmaschinen besser lesbar. Mir war der Satz sehr sympathisch, dass SEO nichts ist, was ich für die Suchmaschinen, sondern etwas, was ich für meine Leserinnen und Leser tue.
Dieser Workshop wurde wegen des großen Interesses in die Eingangshalle des Bastei-Gebäudes verlegt; deshalb herrschte hier eine große Unruhe. Eventuell war das der Grund dafür, dass dieses Session etwas früher zu Ende war.
Bücherpodcasts für Anfänger
So hieß mein letzter Workshop bei der LitBlogConvention. Alexandra Adamek und Lisa Engels haben charmant und kundig abwechselnd verschiedene Aspekte für Bücherpodcasts beleuchtet.
Da ging es einerseits um die technische Ausstattung – ein gutes Mikrofon mit Ploppschutz und Akustikschirm ist eine sinnvolle Anschaffung –, andererseits aber auch um inhaltliche Fragen,also zum Beispiel welche Formate sind möglich, wie sollte ein einzelner Beitrag strukturiert sein? Viele der Anwesenden waren selber Hörerinnen und Hörer von Podcasts – so kam ein lebhafter Austausch zustande. Für mich ein anregender Abschluss der LitBlogConvention.
Und sonst so?
Zu LitBlogConvention gehört traditionell eine gute Verpflegung – nicht nur im Eingangsbereich gab es den ganzen Tag über kalte und warme Getränke, Kekse auf den Tischen und Obst, sondern auch auf den Etagen mit den Seminarräumen standen Wasser und Obst zur Verfügung. In der Mittagspause gab es den Brötchen und CakePops. Das abendliche Buffet fällt bei mir aus Termingründen immer unter den Tisch. 🙁 Dazu kann ich also nicht sagen. Aber das hier sieht doch gut aus, oder?
Gleich beim Eintritt bekommen alle neben dem obligatorischen Eintrittsbändchen auch einen Stoffrucksack mit Geschenken: Bücher, ein Hörbuch, einen Taschenkalender, Kekse, Teebeutel, eine Pflasterdose und noch so einiges mehr. In einem Wohnwagen gab es ein Fotoautomaten, der eifrig genutzt wurde, um gemeinschaftliche Fotos zu machen. Ich hab die Schlange davor gesehen und ein paar der lustigen Fotos – mich selber habe ich nicht da rein gesetzt. Ein paar neue Leute hab ich kennengelernt und ein paar Bekannte der letzten Jahre wieder gesehen – mal schauen, wie es mit einem Besuch bei litblogkoeb.de wird; Erika Mager hat mich eingeladen, mal vorbeizuschauen 🙂
Für mich ist ein Tag auf der LitBlogConvention immer gut gefüllt: mit Informationen und Eindrücken, mit Tipps und der Erfahrung, als Buchbloggerin nun wirklich nicht allein auf der Welt zu sein. Ich freu mich schon aufs nächste Jahr.
Wer auf Twitter ein bisschen stöbern möchte: Der Hasghtag lautet #lbc18.
Ansonstenn stellt Sina von Sinas Geschichten gerade eine Liste mit Beiträgen zur LBC18 zuammen.
Maike
11. Juni 2018 at 10:57Wenn Karl May es geschafft hätte, persönlich anwesend zu sein, wäre das wahrscheinlich auch eher mein literarischer Bereich gewesen (Gespenster!). 😉 Aber das Buch über ihn klingt interessant.
Heike Baller
11. Juni 2018 at 11:01Ja, stimmt. Ich bin sehr gespannt. Witzig war, dass die meisten der Anwesenden ihren Karl May vor seeeeehr langer Zeit gelesen haben oder auch nur die Filme kannten -ich kam mir etwas exotisch vor 😉 Philipp Schwenke meinte, mein Spezialgebiet, die Münchmeyer-Romane habe er ausgespart. Aber er hat natürlich viel gelesen – von und über Karl May.