Schneider-Verlag wird 100 Jahre alt

Schneider-Verlag wird 100 Jahre alt

Schneider-Bücher hatten in meiner Kindheit und Jugend zumindest in meiner Familie keinen guten Ruf. Schnelles, billiges Lesefutter, nix mit literarischem Anspruch oder inhaltlich Relevantem. Ich hab die Bücher natürlich trotzdem gelesen. Wer nicht ? Allerdings v. a. Bibliotheksxemplare … Zum Kaufen waren sie dann doch zu schnell gelesen.

Nun feiert der Verlag von Onkel Franz seinen hundertsten Geburtstag, Sieh mal an. Als Kind macht man sich da ja keine Gedanken, wie lange so ein Unternehmen schon besteht. 1913 – das war kurz vor dem ersten Weltkrieg. Dann kamen da noch die Nazizeit und der zweite Weltkrieg – bewegte Zeiten, die dieser Verlag mit der Identifikationsfigur Onkel Franz da überstanden hat.

Diese Karten an Onkel Franz waren schon faszinierend, wenngleich ich nie eine abgeschickt habe. Der andere Vorteil der eingehefteten Seite war die Inspiration: Unbekannte Cover weckten Neugier, ebenso die zur Wahl gestellten Titel. Und dann gab es bei den Serien immer die Liste aller Titel – so behielt man den Überblick. Marketing war beim Schneider-Verlag also schon früh ein wichtiges Thema – das wäre meine heutige Einschätzung.

Ich kann mich nicht erinnern, dann in der Lesegeschichte meines Nachwuchses Schneiderbücher noch eine große Role gespielt haben (naja, Schloss Schreckenstein (Bibi Blocksberg kam bei uns nicht vor)); eigentlich hatte ich sie schon fast vergessen. Aber da ist ja noch Berte Bratt mit ihren von mir immer gern gelesenen Mädchenbüchern, die zum Teil im Schneiderverlag erschienen sind. Oder das Buch „Junge, das ist Brasilien„, das ich zusammen mit andern alten Schätzchen von einem Kollegen meines Vaters geschenkt bekam. Doch, Schneiderbücher waren auch in meinem Leben wichtig und deshalb auch von mir:

Herzlichen Glückwunsch zum 100. Geburtstag!

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