Gedichte von Kurt Tucholsky finden sich in vielen meiner Lesungen – seien es politische Gedichte oder solche zu den Themen Sehnsucht oder Liebe und ganz besonders natürlich in „Lyrik für alle Lebenslagen“. Heute ist der 125. Geburtstag dieses vielseitigen Autors – Grund genug, die Biographie aus der Feder Rolf Hosfelds vorzustellen, die bereits 2012 erschienen ist (Rolf Hosfeld mag Jubiläen nicht, hat er mal gesagt 😉 ).
„Ein deutsches Leben“ ist diese Biographie untertitelt – und das zu einem Autor, der so an seinem Heimatland litt, dass er lieber in Schweden lebte. Vorher bereits war Kurt Tucholsky in Paris tätig – als Korrespondent der Weltbühne und der Vossischen Zeitung. Aufenthalte in Deutschland waren daran gemessen eher von kurzer Dauer. Aber immerhin so intensiv erlebt, dass Tucho als Chronist glaubhaft ist. Sein politischer Weitblick hat bereits vor der Wahl Hitlers zum Reichskanzler („Machtübernahme“ ist ein gefährliches Wort, da Nazi-Jargon!) das Ende der demokratischen Republik kommen sehen und 1931 seine publizistische Tätigkeit eingestellt (da fand ich schon immer in Hinblick auf das Gedicht „Aussage eines Nationalsozialisten vor Gericht“ erstaunlich – von anderen Titeln ganz zu schweigen (schauen Sie bei dem verlinkten Text mal in die linke Spalte mit Titeln des Jahres 1930!)).
Rolf Hosfeld folgt nun den Spuren Tucholskys durch sein Leben, abgesehen vom Anfang mit dem 20-Jährigen in Rheinsberg, streng chronologisch. Dabei ist ihm die Einbettung Tucholskys in die politische und intellektuelle Umwelt seiner Zeit wichtig – Pazifist, Linker, „Wertkonservativer“ – Tucho passte nicht wirklich in irgendeine Schublade. Das mach Rolf Hosfeld in seinem Buch deutlich. Und er erzählt. Er erzählt das Leben Tuchos mit seinen Bedingungen, ordnet ein, macht Zusammenhänge deutlich, in einem Stil, der gut lesbar ist, Atmosphäre vermittelt. So erfahre ich nicht nur viel über Kurt Tucholsky, sondern habe auch ein Lesevergnügen. So solls sein!
Rolf Hosfeld: Tucholsky. Ein deutsches Leben. Biografie, Siedler Verlag, München 2012, ISBN: 9783886809745
Das Jahr 2015 steht in der Kölner Leselust auch unter dem Motto „Biographien“ – das hier ist ist der Auftakt 😉
Im Vorwort gibt Rolf-Bernhard Essig ein winzigen Hinweis auf seine Verbindung zu Perlen - Kleopatra und Asterix haben damit zu tun. Klingelt's schon? Sein Nachmname übrigens auch. Aber jetzt, oder? Okay, dann mach ich es…
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Über das digithekblog habe ich einen wirklich netten Youtube-Kanal kennengelernt, der sich der Literaturvermittlung widmet - mit Playmobilfiguren. Er nennt sich "Sommers Weltliteratur tot go" und wird von Michael Sommer, Dramaturg, betrieben. Das mit dem…
Das behaupte ich jetzt mal so. Und vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass es bei 80% meiner Rezensionen ein "Mehr" gibt, in der Regel Links zu Wikipdia-Artikeln Autorinnen-Seiten Verlagsseiten weiteren Informationen zu im…
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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Georg Schober
14. Januar 2015 at 1:33Herzlichen Dank für den Hinweis auf diese interessante Biografie!
Liebe Grüße nach Köln,
Georg Schober