Keine leichte Kost, die Simon Pasternak uns da vorsetzt. Berichte über die Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg sind nie leicht verdaulich. Doch aus der Sicht eines der Täter geschrieben, hat es noch mal eine ganz andere Qualität. Schließlich neigen wir alle dazu, uns mit dem Protagonisten oder der Protagonistin, aus deren Sicht das Geschehen geschildert wird, zu identifizieren. Doch mit einem SS-Mann …?
Dabei bietet Simon Pasternak uns mit der Figur des Heinrich noch die leichtere Version eines Täters an; sein Freund Manfred ist aus deutlich härteren Holz geschnitzt. Schauplatz ist Weißrussland im Jahre 1943, Ziel der Anwesenheit der Truppen ist die Partisanenjagd. Zu diesen Kriegsgräueln gesellt sich eine Art Kriminalfall – schließlich ist Heinrich im Zivilberuf Polizist – und die Entdeckung, wozu ein Mensch aus Gier fähig ist. Kein Buch für empfindsame Nerven.
Die Sprache von Simon Pasternak ist eher nüchtern, die vielen Dialoge beleuchten in gewisser Weise das Geschehen aus mehreren Blickwinkeln, weil ja nicht nur Heinrich redet. Die Innensicht von Heinrich wird trotzdem lebensnah und erschreckend nachvollziehbar.
Simon Pasternak ist Däne (von Beruf Journalist; dies ist sein erster Roman) – von einem deutschen Autor kann ich mir ein vergleichbares Werk nicht vorstellen. Als mutig wurde es in Dänemark bezeichnet. Ja, das stimmt. Meiner Ansicht nach geht das aber auch nur aus der Sicht eines Menschen, der aus einem quasi unbelasteten Land stammt.
Simon Pasternak: Tote Zonen, übersetzt von Ulrich Sonnenberg, Knaus Verlag, München, 2014, ISBN: 9783813506464
Das erste Kapitel kommt ein bisschen kryptisch daher und hat mir den Einstieg versaut - aber dann hatte ich Freude an dem Buch von Simon Garfield. Es ist eine unterhaltsame, manchmal respektlose und sehr authentisch…
Klingt juritistischer als es ist, denn der Richter hier beurteilt die Erzeugnisse, die bei ländlichen Dorfwettbewerben eingereicht werden - in diesem Fall eine für ihn tödliche Quiche. Die von Agatha Raisin eingereicht wurde. Agatha Raisin…
Das behaupte ich jetzt mal so. Und vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass es bei 80% meiner Rezensionen ein "Mehr" gibt, in der Regel Links zu Wikipdia-Artikeln Autorinnen-Seiten Verlagsseiten weiteren Informationen zu im…
Lust aufs Lesen machen ja nicht nur die vielen tollen Romane, Lyrikbände und Jugendbücher, sondern auch manche Sachbücher. Zu solchen habe ich bei Profi-Wissen auch schon einige Rezensionen veröffentlicht. Die will ich Ihnen nicht vorenthalten…
Am liebsten würde ich die ganze Zeit einfach nur ein paar Sätze zitieren, denn Golo Mann schreibt einen wunderbar elaborierten Stil. Aber erst einmal zum Inhalt: Der Historiker Golo Mann hat sich, so der Untertitel,…
Ein historischer Krimi mit literarischen Bezügen, denn die Ermittlerinnen sind die Brontë.-Schwestern
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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