Der namenlose Tote von Bella Ellis

Der namenlose Tote von Bella Ellis

Da gibt es eine Krimi-Reihe rund um die Brontë-Schwestern und ich erfahre erst beim zweiten Band davon; Bella Ellis heißt eigentlich Rowan Coleman und hat sich diesen Namen speziell für die Brontës ausgedacht. Warum wohl …?

Was erzählt Bella Ellis?

In der Nachbarschaft der Brontës wurde das Skelett eines Kindes in einem Kamin gefunden. Sofort machen die drei Schwestern sich zusammen mit ihrem Bruder Branwell auf den Weg, um, entgegen dem Willen des Hausbesitzers, ein christliches Begräbnis für das tote Kind zu ermöglichen.

Da die drei bereits einen Kriminalfall aufgeklärt haben, sind sie auch hier direkt dabei, Fakten, Geschichten und Vermutungen zu ermitteln. Dabei lerne ich als Leserin einiges über die Nachbarschaft des Pfarrhauses im Norden Englands, über Aberglauben in der Bevölkerung, über Arbeitsbedingungen in Manufakturen und einiges mehr.

Drei junge Frauen, Anne, Emily und Charlotte Brontë, an einem Tisch mit einem Buch drauf.
Anne, Emily und Charlotte Brontë – da wo es verwischt ist, war Branwell abgebildet.

Alle drei Schwestern setzen sich mit aller Kraft ein – besonders Charlotte jedoch gerät dabei in tödliche Gefahr.

Wie erzählt Bella Ellis?

Sie bescheibt gern. Jede Szene ist aus der Sicht einer anderen der Schwestern geschildert – so bekomme ich auch das feine Geflecht der Geschwisterbeziehungen zu sehen.

Außerdem spielt Bella Ellis auch mit dem Wissen rund um das Schicksal der Geschwister. Besoners hübsch fand ich ja die Sorgen, die sich Anne um ihre ältere Schwester macht:

Charlotte war von ihrem Wesen, ihren Gedanken und ihrer Sprache her so stark, dass man leicht vergaß, dass sie vermutlich von allen die zarteste Konstitution besaß.

S. 74

Stilistisch ist dieser historische Krimi ansonsten nicht besonders auffällig – er liest sich leicht.

Der Originaltitel spielt deutlich mit dem Aberglauben der Zeit und Gegend: „The Diabolical Bones“ …!

Bella Ellis: Der namenlose Tote, übersetzt von Kathi Linden, Pendo Verlag, München 2021, ISBN: 9783866124820

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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