Kerstin Herbert hat auf ihrem Blog in diesem Monat ein spannendes Projekt: Den Buch-Zufallsgenerator. Jeden Sonntag nennt sie eine Regalposition und das dort gefundene Buch sollen die, die mitmachen, dann vorstellen. Zufallsbuch #1 hat die Position „3. Regalreihe, 28. Buch„. Meine Frage lautet ja dann: Welches Regal …?
- Eins der drei großen im Wohnzimmer mit den Büchern in zwei Reihen?
- Eins der drei im Keller?
- Das im Flur?
- Oder eins der drei im Arbeitszimmer?
(Die rein fachbuchmäßig ausgelegten Buchregale meines Mannes lasse ich mal außen vor.)
Schwierig. Ich habe eins im Wohnzimmer gewählt, in dem genug Bücher in der ersten Reihe stehen und so wurde es: Marie Luise Kaschnitz, Der alte Garten.
Kerstin Herbert hat zum Zufallsbuch #1 auch ein paar Fragen:
- Worum geht es in dem Buch?
- Hast du das Buch schon gelesen? (Wenn ja, fandest du es? Wenn nein, warum nicht?)
- Wie hat das Buch den Weg in dein Regal gefunden?
- Wie lauten der erste und der letzte Satz?
- Wie viele Bücher umfasst deine Bibliothek insgesamt?
Zu Frage 1: Es nennt sich Märchen, ist auch eine Art Kinder-Entwicklungsroman und öko ist es außerdem 😉 : Zwei Kinder geraten in dem alten Garten in die unterirdischen Gefilde und bekommen mit, wie was im Garten lebt und wächst. Ihre Einstellung iat am Ende anders als am Anfang. Ist eine nüchterne Beschreibung eines sehr poetischen Buchs. Ich erinnere mich besonders an eine Szene am Anfang, als die geschrumpften Kinder den Weg durch eine Tulpenzwiebel versperrt sehen. Mit ihrer Kenntnis um die Schichten einer Zwiebel beginnen sie, die Schichten abzutragen, um so das Hindernis zu beseitigen – bis ihnen die Tulpenzwiebel klar macht, dass das weh tut. Märchen, ich sagte es 😉
Und damit bin ich bei Frage zwei: Ja, ich habe es gelesen und fand es wunderschön. Marie Luise Kaschnitz hat eine sehr poetische Sprache.
Zu Frage 3: Das weiß ich nicht mehr genau, aber es war noch zu Schulzeiten, vor 1983. Ich habe es damals meinem Mann geliehen und er hat mir ein Bild dazu gezeichnet (so haben wir das Jahre lang gemacht: Wenn wir voneinander Bücher liehen, lag bei der Rückgabe ein passenden selbst gemaltes Bild drin).
Frage 4:
Das Buch beginnt mit:
Mitten in der großen Stadt liegt ein sehr alter Garten. (S. 7)
Und es endet:
Aber das sagen alle Mütter, obwohl sie es im Grunde besser wissen (S. 183)
Zu Frage 5, die der Aufgabe beigegeben ist: Wie viel Bücher umfasst die eigene Bibliothek? Also im Wohnzimmer sind es rund 1200, im Keller rund 700, im Flur so 150, und im Arbeitszimmer 490. Macht in Summa: 2540 – so round about. Die, die darauf warten, in den offenen Bücherschrank zu wnadern habe ich jetzt nicht mitgezählt.
Marie Luise Kaschnitz: Der alte Garten. Ein Märchen, suhrkamp taschenbuch, Lizenzausgabe des Claasen Verlages, Düsseldorf, 1975.
Kerstin Herbert
5. Februar 2018 at 22:28Das klingt nach einem interessanten Buch. Ich lese in der Buchhandlung ja immer zuerst den ersten und den letzten Satz, bevor ich entscheide, ob ein. Ich mitkommen darf. „Der alte Garten“ hätte den Test bestanden. Ich mag ja Naturbezüge sowieso sehr gerne.
Deine Bibliothek ist ja wirklich beeindruckend. Bei mir ist das ja alles etwas mehr im Fluss. Vieles lese ich und gebe es direkt weiter. Ins Regal kommt nur, was mir besonders gut gefällt. Deswegen wäre ich nie auf die Idee gekommen, anzugeben, welches Regal genutzt werden soll. Ich habe nämlich nur eins.
Heike Baller
6. Februar 2018 at 8:57Liebe Kerstin,
tja, eine Bibliothek, die a) seit rund 40 Jahren wächst und b) auch noch aus zweien zusammenwuchs – mein Mann hat ja neben seinen Fachbüchern vor mehr als 26 Jahren auch seine übrigen Bücher mit ins Haus gebracht – kann schon mal was umfangreicher sein. Als wir das Wohnzimmer vor 10 Jahren planten, war klar: An die lange Wand kommt ein Bücherregal. Es ist eins mit „Stufen“, so dass man die Bücher in der zweiten Reihe auch sehen kann 🙂 Und die alten Schätzchen sind nicht alle nur Deko – es gibt eine Menge „alter“ Literatur, die ich immer wieder gern zur Hand nehme. Also auch ohne Regalangaben bei Deinen Zufallsbüchern werde ich immer was Schönes finden ;-).
Vielen Dank für die schöne Aktion und liebe Grüße
Heike
monerl
6. Februar 2018 at 0:35Hallo Heike,
das Buch gefällt mir und ich würde es auch gerne lesen. Für Märchen ist man nie zu alt. Und wenn man dabei auch noch etwas über die Natur lernt, ist es noch besser! 🙂
Ganz toll finde ich das mit den Bildern in den Büchern. Ich hoffe, dass es noch weitere Bücher, die solche Bilder enthalten, hier in diese Aktion schaffen! Drum wähle doch sehr bedacht aus. 😉
Deine Bibliothek begeistert mich! Leider musste ich von vielen Jahren die Entscheidung treffen, nur eine Auswahl an Büchern zu behalten. Deshalb ist mein SuB auch so riesig, weil ich dann über die Jahre anfing, Bücher, die weg durften, gegen Wunschlistenbücher zu tauschen. Habe schneller getauscht und gekauft, als ich lesen konnte. Ich habe einfach keinen ausreichenden Platz und muss auch viel auf eBooks ausweichen. Aber besser so als keine Bücher, sag ich mir dann…
GlG vom monerl
PS.: Ich wollte deinen Blog abonnieren. Am liebsten per Mail aber das geht nicht, oder habe ich es übersehen?
Heike Baller
6. Februar 2018 at 8:52Liebe(s? 😉 ) Monerl,
vielen Dank – besodners für den Hinweis auf die fehlende Abonniermöglichkeit – ich hoffe, dass wir das schnell gefixt bekommen.
Tja, meine Bibliothek – da bau ich ja mehr als 40 Jahre dran ;-). Ernsthaft: Das sind meine Kinder- und Jugendbücher, eine Menge Karl May (im Keller …) und auch meine Fachbücher; bei geistlichen Themen ist der Übergang da oft fließend, zwischen „Fach“ und „Freude“ 😉
Mal schauen, ob noch Regalpositionen mit Bildbeigabe dran kommen.
Liebe Grüße
Heike
Heike Baller
9. Februar 2018 at 17:42Liebes Monerl,
abonnieren müsste jetzt klappen.
Liebe Grüße
Heike
Maike
6. Februar 2018 at 9:50Was für eine schöne Aktion! Ich glaube, da habe ich auch Lust, mitzumachen … Das Buch, das der Zufall bei dir ausgewählt hat, klingt wirklich sehr nett („poetisch“ und „Märchen“ sind natürlich Stichworte, bei denen ich sofort neugierig werde), und die Tradition, den geliehenen Büchern bei der Rückgabe selbstgemalte Illustrationen beizulegen, ist bezaubernd.
Heike Baller
6. Februar 2018 at 10:01Ja, mir hat die Aktion auch gleich gefallen, als ich davon las.
Fast alle Bilder von damals – das ist ja mehr als 30 Jahre her – sind in einem großen Rahmen vereint. Ich hatte sie damals mit Nadeln an die Wand gepinnt.