Jane Austen ist ja eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen– und so freu ich mich sehr, neben ihren Romanen in unterschiedlichen Ausgaben nun auch eine Sammlung ihrer Briefe und der Menschen in ihrer Umgebung zu besitzen. Die Ausgabe ist von Ursula und Christian Grawe zusammengestellt und übersetzt worden; ihre Übersetzungen der Romane – ebenfalls im Reclam-Verlag – sind für mich die ersten gewesen, die ich kannte und somit sehr prägend. Was nun also Kommentare und Anmerkungen zu den Briefen betrifft, weiß ich, was ich erwarten kann: grundsolide, kenntnisreiche und gut verständliche Zwischentexte und ebensolche Anmerkungen im Anhang.
Außer den klassischen Anmerkungen gibt es weitere erläutende Texte: Informationen über Familienmitglieder und Freunde und deren Beziehungen untereinander, eine Karte mit den Orten, an denen Jane Austen und ihre Familie lebten, eine Stammtafel der Familie und einen Abriss über die Marinelaufbahn von Janes Brüdern Francis und Charles. Im Nachwort kommentiert Christian Grawe das „Nachleben“ der Briefe Jane Austens (also die Zensur durch ihre Familie) und ordnet einzelne Briefbeziehungen und -folgen in einen größeren Zusammenhang ein. Wer wie ich schon ein paar Biographien über Jane Austen gelesen hat, erkennt vieles wieder – aber auch dann gibt es neue Aspekte zu entdecken, die eben bei einer Briefedition berücksichtigt werden.
Das Porträt, das Cassandra von ihrer Schwester zeichneteDie Briefe selber sind unterhaltsam zu lesen – Leute beobachten und das auf den Punkt zu bringen, was sie da gesehen und sich gedacht hat, ist nun mal eine der Fähigkeiten Jane Austens, sei es es nun in Romanen oder in ihrer Korrespondenz. Dazwischen gibt es immer mal wieder Briefe anderer Familienmitglieder oder auch Auszüge aus den Memoiren von James Edward Austen-Leigh; da so viele Briefe vernichtet wurden, sind diese Ergänzungen hilfreich, um sich ein Bild der Lebensumstände machen zu können. Da Jane Austen zu ihrer Zeit unbekannt war und blieb, es also keine Publikationen über sie gab, sind ihre Briefe das hauptsächliche Zeugnis über ihr Leben, Denken und Empfinden – mit Hilfe der Erläuterungen von Christian Grawe ist es auch möglich, den privaten Erzählungen und Andeutungen zu folgen (wobei die Vernichtung eines Großteil des Briefe von Cassandra, der hauptächlichen Briefpartnerin Jane Austens, das Verständnis vieler Andeutungen unmöglich macht.).
Jane Austen. Ich bin so gütig, Dir wieder zu schreiben. Briefe, übersetzt und herausgegeben v. Ursula und Christian Grawe, Reclam Verlag, Stuttgart, 2013, ISBN: 978315020869
Ja, so was gibt es auch ... Szenen à la Jane Austen als Ausmalbücher für Erwachsene, analog zu den ganzen anderen Malbüchern für Erwachsene, die der Entspannung dienen sollen. Im Rahmen von "Beloved Jane" konnte…
Das habe ich gerade bei Twitter zu Gesicht bekommen:If Jane Austens characters used dating apps - eine hübsche Idee und sehr nachvollziehbar, besonders die Neuformulierungen. Vorsicht ist die Mutter von TInder, scheint's.
Meine Reihe "Beloved Jane" zu Jane Austens 200. Todetag wächst und gedeiht - da ist am 18.7.2017 noch lange nicht Schluss ;-) Und wer will, kann das Ganze jetzt auch als Lesung und Vortrag bekommen.…
Nun habe ich schon so vieles von Christian Grawe über Jane Austen gelesen - und da schafft er es doch mich noch mal zu überraschen :-) Klar, einige Fakten und auch die Nacherzählungen ändern sich…
Eine Autorin, die für ihren Witz, ihre Ironie und ihre Beobachtungsgabe gerühmt wird, ist natürlich eine Quelle für Zitate. Also gibt es zu Jane Austen solche handlichen Büchlein, die, thematisch sortiert, ihre Worte verbreiten. Mein…
Ist Ihnen mal aufgefallen, was in Jane Austens Büchern so auf den Tisch kommt? Ich hab bisher auch nicht so darauf geachtet - aber seit ich in dem Rezeptbuch von Pen Vogler gestöbert habe, bin…
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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als ich Deine Überschrift gelesen habe mußte ich sofort an den Quilt Dear Jane denken.
Erst vor kurzem habe ich einige davon bei einer Ausstellung gesehen hier sind ein paar Fotos davon http://gabi-koeln.blogspot.de/2014/05/spazieren-gehen-vorbei.html
ich werde noch etwas bweirter bei Dir „spazieren gehen“
Liebe Grüße, aus Köln
Gabi
Gabi G.
23. Mai 2014 at 12:12als ich Deine Überschrift gelesen habe mußte ich sofort an den Quilt Dear Jane denken.
Erst vor kurzem habe ich einige davon bei einer Ausstellung gesehen hier sind ein paar Fotos davon
http://gabi-koeln.blogspot.de/2014/05/spazieren-gehen-vorbei.html
ich werde noch etwas bweirter bei Dir „spazieren gehen“
Liebe Grüße, aus Köln
Gabi
Heike Baller
23. Mai 2014 at 14:35Hallo Gabi, ist das ein besonderer Quilt mit dem Namen Dear Jane? Ich habe da wenig Ahnung – „muss“ man das kennen 😉 ?