Der Begriff vom „braven Soldaten Schwejk“ ist sicher vielen ein Begriff; nun liegt dieser Klassiker in einer neuen Übersetzung vor. Besonders wichtig ist dem Übersetzer Antonín Brousekdie differenzierte Sprache, die Švejk im Original spricht; das „Böhmakeln“ der ersten Übersetzung erscheint ihm nicht mehr angemssen, da es zu komödiantisch daherkommt, wie in seinem ausführlichen Nachwort und im Klappentext zu lesen ist.
Ein Porträt von Jaroslav Hašek von 1920Neben dem frisch übersetzten Text gibt es in dem Band noch einen reichhaltigen Anhang mit Landkarten – damit ich weiß, wo genau Josef Švejk herstammt -, mit Anmerkungen zu Namen und Begriffen, Ausspracheregeln für tschechische Namen und Ausdrücke, Hinweise auf die im Original deutschsprachigen Passagen und deren Begründung sowie Erläuterungen zu militärischen Einzelheiten.
Im Nachwort stellt Antonín Brousek Jaroslav Hašek und sein Buch noch einmal gründlich vor und schildert auch die Rezeption des Švejk. Außerdem schildert er seinen Ansatz für die Neuübersetzung. Es folgen Originalillustrationen des Švejk und ein Essai von Jarsolav Rudiš „Eine Pilgerreise böhmischer Art“, der mit einem Dialog beginnt, in dem sein Vater den Švejk als das Buch schlechthin charakterisiert.
Der jetzt „gute“ nicht mehr „brave“ Soldat Švejk kommt in neuem, frischem Sprachgewand daher – damit er auch im Deutschen das sein kann, was er nach Meinung von Jarsolav Rudiš‘ Vater eben ist: Ein Buch, das immer passt, das nie veraltet, in dem er immer eine Figur findet, die ihm gerade die liebste ist – da ist es völlig egal, ob es der Švejk im Ersten Weltkrieg dient und wir im 21. Jahrhundert leben.
Was Švejk so alles erlebt? Viel. Was immer ihm begegnet: Er hat eine Antwort, einen Kommentar parat und macht so das Absurde deutlich, v. a. aber das Menschenverachtende.
Jaroslav Hašek: Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk im Weltkrieg, übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Antonín Brousek, Reclam Verlag, Stuttgart, 2014, ISBN: 9783150109694 .
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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