An den Prinzen von Preussen,
als von dem Nutzen der Geschichte gesprochen wurde
Prinz! die Geschichte mahlt den Menschen und den Held,
Den König und die Unterthanen;
Sie lehret dich von Rom, wie unter seine Fahnen
Es niederwarf die ganze Welt;
Sie zeigt dir Griechenland die Siegerhand erheben
Und nachbarlichem Volk als Herr Gesetze geben;
Bald aber wiederum durch niedern Geiz empört
Von eignem Volk bekrieget und zerstört;
Und endlich siehest du Rom von dem Throne werfen,
Ganz Griechenland zerrissen seyn;
Du siehst der Dinge Wechsel ein,
Um den Verstand in dir zu schärfen.
Stolz, Herrschsucht, Ehrgeiz, Tyranney,
War Ursach von der Thronen Falle.
Daß Pyrrhus groß gewesen sey,
Beweisen seine Thaten alle:
Jedoch, um grösser noch zu seyn,
Zog er vor eine Stadt, sprang über ihre Mauer,
Aus Ruhmsucht ward ihm nicht des Würgens Arbeit sauer;
Von einem Dache flog ein Stein,
Dem Menschen-Würger ins Genicke,
Aus runzlichter verdorrter Weiberhand;
Er fiel, und starb, verspottet von dem Glücke!
Du aber Hoffnung für das Land,
Sey deines Volkes Lust, die Zierde deines Sitzes!
Und wenn dein Nachbar dirs vergönnt;
So führ ein friedlich Regiment,
Das majestätisch ist, ohn die Gewalt des Blitzes,
Der um den König her im Felde schrecklich fährt,
Wenn er mit hunderten sich gegen tausend wehrt!
Anna Louisa Karsch
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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