Sein Waterloo zu erleben, ist das sprachliche Sinnbild für eine krachende Niederlage geworden. Napoleon Bonaparte war nach der Schlacht von Waterloo endgültig geschlagen. Sein Reich war verloren, seine endgültige Verbannung stand bevor. Munro Price widerspricht nun in seinem Buch der Überzeugung, dass Waterloo die Ursache für Napoleons Scheitern war. Er schildert anhand bisher unveröffentlichter Quellen, wie sich der Niedergang Napoleons seit 1812 anbahnte.
Napoleon Bonaparte 1812In Moskau auf Antwort des Zaren Alexander I zu warten, war eine Fehlentscheidung, die viele tausend Soldaten das Leben kostete. Versuche der politischen Opposition, sich gegen Napoleon zu erheben, wurden von diesem nicht in ihrer ganzen Breite wahr oder gar ernst genommen. Polizeiberichte aus allen Departements und die Bereitschaft, nach dem Desaster von Russland zu den Waffen zu eilen, zeichneten dem selbst ernannten Kaiser ein letzten Endes doch irreführendes Stimmungsbild der französischen Bevölkerung. Im Laufe der Zeit mehrten sich Beispiele für politische Fehleinschätzungen. Besonders bitter für einen großen Strategen wie Napoleon – es kamen auch militärische Fehleinschätzungen hinzu.
Munro Price nimmt auch die Beweggründe der politischen Gegenspieler Napoleons unter die Lupe und stützt seine Interpretationen auf bisher vernachlässigtes Quellenmaterial. Letzten Endes zeichnet er ein Bild der Jahre 1812-1815, das sich in Teilen von der bisherigen Wahrnehmung dieser Zeitspanne unterscheidet. Die Anzahl der Anmerkungen, in denen es heißt, es handele sich um „Karton xyz“ in diesem oder jenem Archiv macht deutlich, wie geündlich sich Munro Price in die unveröffentlichten Dokumente eingearbeitet hat. Zu diesen bisher unbekannten Dokumenten gehört erstaunlicherweise auch ein Teil der Korrespondenz des Fürsten Metternicht …
Munro Price schreibt einen flüssigen, gut lesbaren sachlichen Stil, der es ermöglicht, das detailliert recherchierte Buch mit Genuss zu lesen.
Muro Price: Napoleon. Der Untergang, übersetzt von Enrico Heinemann und Heike Schlatterer, Siedler Verlag, München, 2015, ISBN:9783827500564
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