Alan Bennett geht ins Museum

Alan Bennett geht ins Museum

Und ja, das ist der Titel; weil er so ist, wie er nun mal ist, verschone ich Sie mit „Geht ins Museum von Alan Bennett“. Ich hoffe, das leuchtet ein. 😉

Und wie geht er nun ins Museum? Und in welches?

Alan Bennett besucht verschiedene Museen – viele englische, aber auch anderswo sucht er die Musentempel auf, z. B. in Boston, Venedig oder Luxor. Sympathischerweise geht es ihm dabei oft nicht anders als mir: Nach einer Weile schweifen die Gedanken ab, die absolute Faszination drückt sich nicht in ekstatischen Gefühlswallungen aus und es gibt Ermüdungserscheinungen. Kenn‘ ich.

Hier geht nun aber kein Banause ins Museum, sondern ein Mann, der sich vielfältig mit Kunst befasst und befasst hat. Alan Bennett hat echt Ahnung, gehört Gremien an, hält Vorträge, macht sich Gedanken zur Kunstvermittlung und einiges mehr.

Jan Vermeer van Delft 021
Zu Jan Vermeer findet Alan Bennett ein paar erhellende Worte.
Die sieben Texte wurden von Lena Luczak für den Wagenbach-Verlag zusammengestellt – eine Auswahl verschiedener Formen und Inhalte. Ich habe es großenteils mit Genuss gelesen und einige Anregungen bekommen. Ob ich in der Advents- und Weihnachtszeit noch mal ein Bild als Predigtgrundlage nehmen soll? „Die Anbetung der heiligen drei Könige“ von Jan Gossaert bietet da Anfasspunkte – Alan Bennett setzt bei seiner Auslegung zwar andere Schwerpunkte, aber als Anregung …

Am schwierigsten fand ich den Text über W. H. Auden und Benjamin Britten – da bedarf es wohl besserer Vorkenntnisse über die Zeit und die Personen, als ich sie habe.

Ich kann mir gut vorstellen, mich vor einem Museumsbesuch noch mal mit dem Bändchen zu befassen – so als Inspiration.

Alan Bennett: Geht ins Museum, übersetzt von Ingo Herzke, Wagenbach Verlag, Berlin, 2017, ISBN: 9783803113269

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