Am Turme Ich steh‘ auf hohem Balkone am Turm, Umstrichen vom schreienden Stare, Und lass‘ gleich einer Mänade den Sturm Mir wühlen im flatternden Haare; O wilder Geselle, o toller Fant, Ich möchte dich kräftig umschlingen, Und, Sehne an Sehne, zwei Schritte vom Rand Auf Tod und Leben dann ringen! Und drunten seh‘…
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Gedicht zum Tag – Ob einer Dame erlaubet … von Christiana Ziegler
Ob Einer Dame erlaubet In Waffen sich zu üben Wer will nicht nach Verdienst die Amazonin preisen? Die noch die heutge Welt muß heldenmüthig heissen? In Männer-Hertzen wohnt nicht Hertz und Muth allein, Das Frauenzimmer kan auch Heroinen seyn. Wie viele können uns davon ein Zeugniß stellen, Die mit behertzter Faust den Feind im Treffen…
Gedicht zum Tag – Ein modernes Weib von Maria Janitschek
Ein modernes Weib Ein Mann beleidigte ein Weib. Es war Von jenen schnöden Thaten eine, die Kein Weib vergessen und vergeben kann. Geraume Zeit verstrich. Da eines Abends Ward an die Thür des Frevlers laut gepocht. Er rief: „Herein“, und sah voll tiefen Staunens, In Trauerkleidern eine Frau vor sich. Sie schlug den…
Gedicht zum Tag – Als er mich um meinen Namen fragte von Kathinka Zitz
Als er mich um meinen Namen fragte Katharina, Rosa, nannte mich der Priester, Als er mich dem Bund der Christen weihte. Emeline, Stephanie und Kathinka Nenn‘ ich mich, wenn mir die Musen winken. Tina heiß ich für den kleinen Kreis der Theuern; Dieser Nam‘, der liebste mir von Allen, Sei mir immerdar von dir…
Gedicht zum Tag – Die Katzen von Maria Luise Weissmann
Die Katzen Sie sind sehr kühl und biegsam, wenn sie schreiten, Und ihre Leiber fließen sanft entlang. Wenn sie die blumenhaften Füße breiten, Schmiegt sich die Erde ihrem runden Gang. Ihr Blick ist demuthaft und manchmal etwas irr. Dann spinnen ihre Krallen fremde Fäden, Aus Haar und Seide schmerzliches Gewirr, Vor Kellerstufen und…