Wie will ich bloggen?

Wie will ich bloggen?

Simone von Papiergeflüster hat eine Frage aufgeworfen, die mich in einer Variation auch schon eine Weile beschäftigt: Wie will ich bloggen?

Also:

  • Mit welchem Ziel?
  • Mit welchen „Aufgaben“?
  • Mit welchem Anspruch?

Ich habe die Kölner Leselust aus Lust am Lesen begonnen – und um meine Lesungsangebote etwas bekannter zu machen. Ich lese sehr gerne vor, kann das auch gut (das Feedback bekomme ich regelmäßig, wenn ich etwas vortrage) und habe mir vorgestellt, dass ich mit den Honoraren dann den Blog finanziere, ja, vielleicht sogar etwas Gewinn mache. Nun bin ich aber nicht die, die mit Werbung viel am Hut hat  – ich mag aufdringliche Banner und Buttons nicht, deshalb gibt es so was bei mir nicht.

Heike Baller Lesung Foto: A. Jüttner
So sehe ich dann in Aktion beim Vorlesen aus 😉
Foto: A. Jüttner

Und so wird mein Angebot nicht wahrgenommen. Meine Entscheidung. (Ich freu mich natürlich über jede Anfrage nach Lesungen und Vorträgen 😉 )

Ein anderer Aspekt: Der Kontakt zu Verlagen und Rezensionsexemplare.

Als ich das erste Mal auf der Buchmesse war, habe ich mich in zweifacher Hinsicht positioniert:

  • Ich rezensiere Sachbücher
  • Ich bin als Leiterin von Litraturkreisen eine Multiplikatorin

Das mit den Literaturkreisen ist inzwischen Geschichte.

Sachbücher liebe ich aber nach wie vor, v. a. Geschichtliches.

Aber: Der Erhalt von Rezensionsexemplaren ist verbunden mit der Erwartung des Verlags, dass da auch was kommt (auch wenn mir eine freundliche Ansprechpartnerin mal sagte, dass sie nicht damit rechne, dass es auch zu jedem versandten Buch eine Rezension gebe). Die Erwartungshaltung ist verständlich.

Nun hat mich in den vergangenen 18 Monaten das Leben ein bisschen gebeutelt – und ich hatte keine Kraft für „Pflichtlektüre“; auch wenn ich mir die Titel sehr sorgfältig auswähle, kam dieser Eindruck bei mir auf. Ergebnis: Ich habe mich im letzten Winter mit Karl May befasst 🙂 Und die Verlage mussten ein paar Rezensionen in meinem Blog abschreiben. Das ist mir nicht leicht gefallen – aber es ging nicht anders.

Damit ich nun nicht mehr solches Bauchweh haben muss, nicht mehr solchen Druck habe, in gewissem Zeitraum etwas Bestimmtes gelesen haben zu müssen und darüber bloggen zu müssen, habe ich entschieden, dass ich fortan auf Rezensionsexemplare verzichte. Eins oder zwei stehen noch aus – die habe ich schon vor einiger Zeit angefragt. Aber danach heißt es wieder: selber kaufen, als Geschenk wünschen, in der Bibliothek leihen.

Ich danke allen Verlagsmitarbeiterinnen, die mir Bücher zur Verfügung gestellt haben – es war schon toll. Ich werde Sie weiterhin mit Rezensionlinks bedenken, wenn ich über einen Titel aus Ihrem Verlag blogge – aber das Buch an mich können Sie sich sparen. Ja, und es werden dann wohl auch noch häufiger Titel aus der Backlist dabei sein. Von daher – wir bleiben in Kontakt.

Und ich werde noch mehr so bloggen, wie es mir in den Sinn kommt. Eben nicht nur über Bücher, auch wieder mehr über Gedichte, z. B. (Spoiler: Morgen …)

Steinpyramide Meer England
Foto: A. Laudensack

Puh – nachdem ich das fertig geschrieben habe, ist mir noch mal ein Stein von der Seele geplumpst. Offensichtlich war der Druck noch größer als gedacht. So kann ich nun entspannt weiterhin bloggen 🙂

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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