Das hübsche kleine Bändchen von Ann Patchett lag so einladend neben der Kasse meiner Buchhandlung, dass ich nicht widerstehen konnte. Schon allein dieser i-Punkt in Form eines aufgeschlagenen Buchs … Da hatte ich noch keine Ahnung, worum es in dem Buch eigentlich geht.
Es ist die Geschichte, wie die Autorin Ann Patchett im Jahr 2010 in ihrer Heimatstadt Nashville Mitbegründerin eines Buchladens – „Parnassus Books“ – wird. Gleich auf der ersten Seite wird deutlich, dass es um eine Erfolgsgeschichte geht. Der Laden brummt. Und das war vorher nicht so absehbar.
Nashville hat zur Zeit der Gründung keine einzige Buchhandlung mehr. Ein unhaltbarer Zustand. Denn:
Jetzt, da wir jederzeit jedes Buch bestellen können, ohne uns vom Bildschirm wegzubewegen, merken wir, was wir verloren haben: eine Begegnungsstätte, zwischenmenschlichen Kontakt, die Empfehlung eines klugen Lesers im Gegensatz zu einem Computeralgorithmus, der uns sagt, was andere Kunden gekauft haben. (S. 39)
Diesen Satz kann ich voll unterschreiben. Und Sie sicher auch. Was ist es, dass Sie an Ihrer Buchhandlung schätzen? Schreiben Sie einen oder zwei Sätze dazu unten in den Kommentar und vielleicht gewinnen Sie dann das kleine Bändchen von Ann Patchett. Frist ist der 28.2.2016 um Mitternacht. Ich bin sehr gespannt, was Ihnen, die Sie hier mitlesen, an „Ihrer“ Buchhandlung wichtig ist, auf Ihr Statement zum „stationären Buchhandel“ (schönes Wort, gelt? Bitte geben Sie Ihre Mail-Adresse an, damit ich Sie im Falle eines Gewinns benachrichtigen kann (sie wird nicht veröffentlicht). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ann Patchett: Aus Liebe zum Buch, übersetzt von Marion Hertle, Atlantik Verlag, Hamburg, 2016, ISBN: 9783455370287
PS: Martin freut sich auch schon, wieder in Aktion treten zu können.
Petra Plaum
21. Februar 2016 at 11:35Du suchst ein besonderes Geschenk, Trost oder Nervenkitzel? Du möchtest kluge, kritische, inspirierende Menschen treffen? Dann ab in die inhabergeführte Buchhandlung deines Vertrauens – bei uns heißt sie Greno. Wie der Internethandel, so verschickt auch ihr Team zuhause bestellte Werke versandkostenfrei. Doch zum Entdecker, Philosophen und glücklichen Kind wird man nur direkt dort, vor Ort.
Heike Baller
21. Februar 2016 at 11:48Wie schön gesagt. Danke, Petra!
Birte
27. Februar 2016 at 18:53In einer richtigen Buchhandlung bekommt man persönliche Empfehlungen von den Buchhändlerinnen und nicht nur nach irgendwelchen ominösen Algorythmen ausgesuchte Kaufempfehlungen. Dadurch bekommen auch Bücher eine Chance, die auf ihre Art toll sind, aber eben nicht dem Mainstream entsprechen. Ich kenne einen Buchhändler, der so überzeugt von einem Gedichtband war, dass sich das auf die Kundschaft übertragen hat. Sein Chef war schon entsetzt, wie kannst du nur gleich 11 Exemplare davon bestellen, die werden wir nie los. Tja, im Endeffekt mussten sie mehrfach nachbestellen, und das nur, weil ein Buchhändler ehrlich begeistert war und seinen Kunden davon erzählt hat. Das kann einem online so nicht passieren.
Und die lokale Buchhandlung hat noch einen Vorteil: Es kann kein bestelltes Buch in der Post verloren gehen. Was mir leider schon mehrfach passiert ist.
Heike Baller
27. Februar 2016 at 20:14Was für eine tolle Geschichte – gerade weil ich selber so ein Lyrik-Fan bin.
Susanne
21. Februar 2016 at 12:52Seit einigen Jahren kaufe ich meine Bücher wieder ausschließlich stationär – in der Haymon Buchhandlung. Ich kann bequem online bestellen, mir das Buch zuschicken lassen oder es abholen. Meist hole ich ab. Denn ich stöbere für mein Leben gern und für nichts auf der Welt möchte ich mir den Thementisch entgehen lassen, den mein Buchhändler immer mit viel Hingabe zusammenstellt – manch Neues, Schräges, Skurriles, Faszinierendes, Ergreifendes, Überraschendes habe ich da schon entdeckt und gleich mitgenommen.
Heike Baller
22. Februar 2016 at 10:41Siehe meinen Spontankauf, der diese Verlosung ausgelöst hat 🙂
Maike Claußnitzer
21. Februar 2016 at 16:57Neben dem Stöbervergnügen und unzähligen anregenden bis amüsanten Gesprächen bietet die Buchhandlung vor Ort einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Ich kann dort ungestört meinem Laster frönen, vor dem Kauf eines Romans seine letzten Seiten zu lesen.
Heike Baller
22. Februar 2016 at 10:40Oh ja, so was kenne ich auch; als Jugendliche war ich in meiner Buchhandlung berüchtigt in Sachen „Probelesen“ … Die großen Buchhandlungen haben ja inzwischen regelrechte Leseecken eingerichtet, aber das war damals noch Zukunftsmusik.
Annika Schräder
22. Februar 2016 at 11:50Dass ich „meine“ Buchhandlung so sehr schätze und liebe, hängt mit meinem Kaufverhalten zusammen: meist habe ich eine kleine Liste von Büchern im Kopf, die ich als nächstes lesen möchte, und liebe es, mich selber damit zu überraschen, welches oder welche ich dann mitnehme. Außerdem findet man meist durch Zufall die lesenswertesten Bücher 🙂 dazu kommt, dass ich ein sehr haptischer Mensch bin, ich mag es sehr, Dinge wirklich anzufassen, zu berühren und zu „begreifen“, bevor ich mich entscheide…
All das bietet der Online- Handel einach nicht.
Heike Baller
23. Februar 2016 at 9:45Da weiß dann die rechte Hand nicht was die linke kauft – oder? Spannend, wie unterschiedlich man so einen Buchladen betreten kann.
Das mit der Haptik kann ich gut nachvollziehen. Bei mir kommt bei alten Büchern dann auch noch der Geruch dazu – selten in einer Buchhandlung ;-). Aber insgesamt empfinde ich ein Buch als ein Gesamtwerk, nicht nur was für Augen udn Intellekt oder Gefühl.
[BLOCKED BY STBV] Das Buch von Ann Patchett ist verlost
29. Februar 2016 at 10:08[…] dickes Dankeschön an die Beiträgerinnen für meine Verlosung des kleinen Büchleins von Ann Patchett – ich fand die Geschichten rund um Eure Vorlieben und […]