Timothée de Fombelle: Vango. Zwischen Himmel und Erde

Timothée de Fombelle: Vango. Zwischen Himmel und Erde

Ja, ein Jugendbuch. Ich liebe Jugendbücher. Unter anderen …

Hier geht es um einen Jungen ohne Herkunft. Ein Junge, später ein junger Mann, der verfolgt wird. Wer die Alex-Rider-Bücher von Anthony Horowitz kennt, wird das Muster erkennen – ohne eigenes Wissen gerät ein Mensch in gefährliche Situationen und entkommt mittels Fähigkeiten, die das Normale übersteigen, aber als völlig normal aufgrund der Lebenssituation dargestellt werden. Vangos Kletterkünste z. B. lassen jeden Freeclimber vor Neid erblassen. Sind aber leicht erklärbar, wenn man sich vor Augen hält, wie er aufgewachsen ist. Sagt de Fombelle … 
Um der Geschichte folgen zu können, ist es sinnvoll, immer die Zeitangaben zu Beginn jedes Abschnitts im Auge zu behalten – de Fombelle springt schon mal gern in Sachen Zeit und Ort.
Die Geschichte spielt zwischen 1918 und 1936 – eine spannende Zeit in Europa, fürwahr! Hintergrundwissen zu dieser Zeit sind auf jeden Fall hilfreich bei der Lektüre. Die Zeitläufte spielen einerseits eine große Rolle: Stalin tritt „in echt“ auf, während Hitler nur als Hintergrundfigur erscheint. Man erfährt zudem viel über Zeppeline als Verkehrsmittel.

Die Handlung spielt an den malerischsten Orten: Äolische Inseln (klingt gut, oder?), Paris, Bodensee, London, New York und in den Highlands. Andererseits sind die Verstrickungen der handelnden Personen – Vango genauso wie Maulwurf, Ehtel, Eckener, Zefiro und Mademoiselle – untereinander, die Fragen nach Schuld und Verantwortung, handlungstragend.
Das Buch endet mit vielen offenen Fragen. Kein Wunder: Es gibt eine Fortsetzung …
Ich habs mit viel Vergnügen auf einen Rutsch gelesen und kanns empfehlen.

Timothée de Fombelle: Vango. Zwischen Himmel und Erde, Gerstenberg, Hildesheim 20125, übersetzt von Tobias Scheffel und Sabine Grebing, ISBN: 9783836953658

Das Buch wurde übrigens für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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