Die Titelergänzung des Buchs nennt den Schwerpunkt: „und das Ende Habsburger Monarchie 1914-1918“. Auch dieses Buch ist schon mal erschienen; „Der Tod des Doppeladlers“ hieß es damals, aber Manfried Rauchsteiner hat das Werk umfassend überarbeitet und erneuert – es ist auf der Höhe der Zeit.
Rund 1000 Seiten lang befasst sich der Autor mit dem ersten Weltkrieg aus der Sicht Österreichs. Das beeinflusst auch seine Interpretation der Kriegsschuldfrage: Kaiser Franz Joseph war in seinen Augen der, der den Krieg wollte und förderte. Eine spannende Sicht!
Auch sonst bietet das Buch von Manfried Rauchensteiner für uns „Piefkes“ ungewohnte Blicke: Die Kriegsereignisse sind eher im Südosten Europas angesiedelt, die Politkernamen sind eher unvertraut. Auch die gesellschaftlichen Verwerfungen des Vielvölkerstaates spielen eine Rolle, z. B. die Klischees, die zu einzelnen Volksgruppe kursierten – im (Unter-)Kapitel „Von Helden und Feiglingen“ sind sie das Thema. Das Buch ist daher eine gute Ergänzung den eher „westlich“ orientierten Darstellungen.
Manfried Rauchensteiner war bis zum Jahr 2000 Leiter des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien – er ist ein ausgewiesener Fachmann fürs Militärische, beschränkt aber keienswegs darauf. Seine Darstellung bezieht diplomatische Verwicklungen detailliert und kenntnisreich mit ein. Und: Das Buch ist gut geschrieben. Kein wissenschaftlich abgehobenes Fachchinesisch, sondern gut lesbare Sprache. Mit seiner Meinung hält er, wenn es passt, nicht hinterm Berg.
Es ist ein wirklich tolles Buch. Weder der Umfang noch die in mehrerlei Hinsicht „gräuliche“ Einbandgestaltung sollten von der Lektüre abhalten.
Manfried Rauchensteiner: Der erste Weltkrieg und das Ende Habsburger Monarchie 1914-1918, Böhlau, Wien, 2013, ISBN: 9783205782834
Es ist wieder so weit: Ich stelle Bücher vor, Bücher zum ersten Weltkrieg und zwar in Aachen Wann? Freitag, 22.8.2014 um 19:30 Uhr Wo? Buchhandlung Backhaus, Jakobstraße 13, 52064 Aachen Was? Sachbücher zum Thema Erster…
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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