Inhalt des Beitrags
The Shakespeare Book kommt „großmächtig“ daher – ein dickes Werk in flammendem Rot. Schon das Cover macht deutlich, was mich erwartet – jede Menge Illustration! Eine Art Siegel verspricht: „Big Ideas simply explained“. Also los. Betieligt ist eine recht große Gruppe an Leuten, deshalb verwende ich nur den ersten Namen in der Reihe …
Was bietet The Shakespeare Book?
Einen Überblick! Über Leben und Werk des „Barden*“. Und das ist nett portionierten Häppchen.
*The Bard ist eine gängige Bezeichnung für Shakespeare im angelsächsischen Raum.
In der Einleitung gibt es einen Überblick über das Leben Shakespeares: Wann war er wo, was hat er so gemacht, wo weiß man nicht, wann er wo war – so was halt. Die einzelnen Abschnitte entsprechen gerade mal anderthalb Spalten in einer üblichen Tageszeitung.
Dann geht es los mit den Stücken – hübsch chronologisch, an den Phasen von Shakespeares Leben orientiert. Für jedes Stück stehen mindestens zwei Doppelseiten zur Verfügung. Eher mehr …
Der Aufbau:
Zu Beginn gibt es eine Spalte „Dramatis Personae“, über dem Erläuterungstext ist eine Zeitleiste, an welchem Punkt des Dramas welche wichtigen Szenen sind. Es gibt eine Nacherzählung der Geschichte.
Auf der zweiten Doppelseite als erstes eine Spalte „In Context“ – da stehen die Themen des Stücks, mögliche Quellen für den Stoff und unter „Legacy“ finden sich dann Verweise auf modernere und moderne Adaptionen. Diese zweite Doppelseite bietet dann eine Einordnung, Interpretationsansätze und meist ein Foto von einer Inszenierung. Da das meist nicht reicht, um die unterschiedlichen Aspekte zu beleuchten, folgen in der Regel die Doppelseiten drei und vier:
- „Hamlet“ benötigt vier Doppelseiten, um verschiedene Aspekte zu beleuchten – u. a. auch den, dass in der viktorianischen Ära die Szene um die Racheschwüre Hamlets weggelassen wurde – solch eine unchristliche Haltung wünschte man nicht auf der Bühne zu sehen …
- Othellos vier Doppelseiten behandeln verschiedene Aspekte – das Thema vom eifersüchtigen Ehemann und das Taschentuch als Instrument der Irreführung sind nur zwei davon.
- Für Julis Caesar reichen drei Doppelseiten – die stoischen Frauenfiguren spielen dabei ein Rolle und der Umgang mit dem Omen; im Gegensatz zu Brutus und Cassius ignoriert Caesar die so übermittelte Warnung. Am Ende sind aber doch alle drei tot …
Alles also kompakt und überschaubar. Als erster Einstieg in die Dramen Shakespeares durchaus geeignet.
Die Sonette und andere Lyrik
Shakespeare hat auch Lyrik verfasst – in erster Linie Sonette. Es gibt eine Einführung ins Thema, mit Gattungsgeschichte und Formenlehre. Dann folgen Bemerkungen zu den Inhalten.
Neben den Sonetten gibt es aber auch längere lyrische Texte von William Shakespeare – „A Lovers’s Complaint“ und „The Phoenix and the Turtle“, die in diesem Abschnitt ebenfalls vorgestellt werden.
Die Gestaltung
The Shakespeare Book hat eine klare Farben- und Formensprache. Jeder Abschnitt hat eine eigene Farbe, mit der die schwarz-weiß gehaltenen Illustrationen abgesetzt sind.
Ich bin nicht gut darin, Bilder zu beschreiben, deshalb kommen jetzt ein paar Beispiele:
The Shakespeare Book ist eine gute Einführung – wer ein Stück besuchen will, kann sich hier kurz und knapp Informationen über den Inhalt und über mögliche Interpretationen anlesen.
Stanley Wells et. al.: The Shakespeare Book, Dorling Kindersley Limited, London, 2015, ISBN: 9780241182611
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