Finden Sie es erstaunlich, wenn eine Katze, die „Pöff“ heißt, ihre schwanzlosen Zweibeiner nur mit „Rock“ und „Brille“ tituliert? Ich nicht. Remco Campert lässt Pöff am Anfang räsonieren:
Ich heiße Pöff. Jawohl, Sie lesen richtig. Pöff. Ein Name wie eine Sprachstörung. (S. 7)
Rund 70 kleinformatige Seiten lang schildert Pöff, was sie so erlebt, was sie denkt, was sie umtreibt. Letzteres übrigens auch schon mal im Wortsinne: Da muss sie rennen und Sachen von den Tischen fegen, ohne dass auch für sie ein Grund vorläge. Kein Abschnitt überschreitet drei Seiten – handliche Portionen, um sich in das Innenleben der Katze versetzen zu lassen. Remco Campert folgt Pöff ungefähr ein Jahr lang – lässt sie von ihrer Sehrsucht nach der großen Freiheit erzählen, von der Freundschaft zu Madame Pompadour, deren Ruf- und Kosenamen „Po“ ein klein wenig mit „Pöff“ versöhnt, von der Entdeckung der in ihr schlummernden Draußenkatze beim Urlaub in Frankreich. Sie sinniert über „Arbeit“ und kennt ihre Schwäche gegenüber ihren Menschen genau: ein bestimmter Tonfall, raschelnde Leckerlis.
Das hübsch aufgemachte Büchlein ist für Katzenfans eine ebenso hübsche wie kurzweilige Lektüre.
Remco Campert: Tagebuch einer Katze. Erzählung, übersetzt von Marianne Holberg, Arche Verlag, Zürich, 2015, ISBN: 9783716027356
Die Schrift des Titels ist so unter zwei Katzenaugen gesetzt, dass ich unwillkürlich an die Grinsekatze von „Alice im Wunderland“ denken musste – minimalistisch und hintergründig. Was Ewald Arenz da erzählt, hat seinen Schwerpunkt allerdings weniger…
Das behaupte ich jetzt mal so. Und vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass es bei 80% meiner Rezensionen ein "Mehr" gibt, in der Regel Links zu Wikipdia-Artikeln Autorinnen-Seiten Verlagsseiten weiteren Informationen zu im…
Ja, so was gibt es auch ... Szenen à la Jane Austen als Ausmalbücher für Erwachsene, analog zu den ganzen anderen Malbüchern für Erwachsene, die der Entspannung dienen sollen. Im Rahmen von "Beloved Jane" konnte…
So kommt Buchbloggerin auch zu Rezensionsexemplaren: Kölner Autor schreibt an Kölner Leselust, ob vielleicht ...? Die Beschreibung klang nett, also habe ich zugestimmt - und mich eben, direkt nach Erhalt des Büchleins, richtig gut amüsiert.…
Passend zum Jubiläum der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen (KHM) im letzten Winter hat Karen Duve ihre kleine Sammlung eigener Bearbeitungen vorgelegt. Und das sind garantiert keine Kindermärchen. Mit sehr viel Sinn für die Abgründe im…
Im Veedelsbücherschrank fand ich die ganze Reihe - ich habe die ersten zwei Bände der Bücher von Lilian Jackson Braun gelesen und hatte Spaß.
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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