Herbst Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher…
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Gedicht zum Tag – Im Herbst von Wilhelm Busch
Im Herbst Der schöne Sommer ging von hinnen, Der Herbst der reiche, zog ins Land. Nun weben all die guten Spinnen So manches feine Festgewand. Sie weben zu des Tages Feier Mit kunstgeübtem Hinterbein Ganz allerliebste Elfenschleier Als Schmuck für Wiese, Flur und Hain. Ja, tausend Silberfäden geben Dem Winde sie zum leichten Spiel, Die…
Hauptsache Lyrik: Der vergessene Donner von Christian Morgenstern
Der vergessene Donner Ein Gewitter, im Vergehn, ließ einst einen Donner stehn. Schwarz in einer Felsenscharte stand der Donner da und harrte – scharrte dumpf mit Hals und Hufe, dass man ihn nach Hause rufe. Doch das dunkle Donnerfohlen – niemand kams nach Hause holen. Sein Gewölk, im Arm des Windes, dachte nimmer seines Kindes…
Hauptsache Lyrik: Ich bin der Juli von Paula Dehmel
Ich bin der Juli Grüß Gott! Erlaubt mir, dass ich sitze. Ich bin der Juli, spürt ihr die Hitze? Kaum weiß ich, was ich noch schaffen soll, die Ähren sind zum Bersten voll; reif sind die Beeren, die blauen und roten, saftig sind Rüben und Bohnen und Schoten. So habe ich ziemlich wenig zu tun,…