Gedicht zum Tag – Das Einzig-Bleibende von Friederike Brun

Das Einzig-Bleibende   Ich steh‘ an dem rauschenden Zeitenstrom,   Er donnert und fluthet vorüber! Der Zeiten Grab bist du, ewiges Rom,   Des Zeitstroms Bild, o du Tiber! Es wanket rings das hesperische Land, Von der Berge Höh‘ bis zum Meeresstrand;   Doch er tobt rastlos vorüber!   O felsengegründete Hügelstadt!   O schauerumflüsterte Höhen! Wer hemmt von

Gedicht zum Tag – Die Frau mit dem Adlerweibchen von Gertrud Kolmar

Die Frau mit dem Adlerweibchen »Mein Junges, deine Federn sind durchnäßt, Verklebt und wirr, laß mich sie glätten.« – »Mein lieber Sohn, ich will deinen Anzug plätten Und diesen Weinfleck reiben, der noch überblieb vom Fest. »Mein Adler! Hüte dich! In jeder Schlucht, In jeder Felsgestalt sind hohle Augen, schwarze Läufe, die dir lauern.« –