Mit einer Praline kam der Tod in die Kanzlei …Die Journalistin Constanze Freitag interviewt für eine neue Reihe in der Morgenpost den Steuerberater Dietmar Molitor. Kurz nachdem sie das Zimmer verlasssen hat, findet ihn eine Kanzleimitarbeiterin tot auf – vergiftet mit einer belgischen Praline aus der Fülle seiner Gebrtsagsgeschenke. So gerät die Journalistin in eine Morduntersuchung, denn mit nach Hause gehen und schreiben ist es erst mal vorbei. Chefredakteur Mike Schmitz wittert eine große Story und beauftragt sie, an der Sache dran zu bleiben – nicht journalistisch sondern quasi als Detektivin. Kurz darauf kommt derselbe Auftrag von der Witwe des Opfers – jetzt muss Constanze wirklich ran. Ihr Mann, als Archäologe in der Wüste unterwegs, meldet per E-Mail sein Unbehagen. Tante Doro Jungbluth, die im selben Haus wohnt, meldet ebenfalls Interesse an der Geschichte an. Der als völlig unsympathisch geschilderte Sohn des Ehepaars Molitor betraut Constanze am Ende auch noch mit der Aufklärung. Chaos perfekt?
Constanze hat also zu tun – und bekommt zudem noch unerwartet und erfreulicherweise neue Kolumnenaufträge für Zeitschriften; über Langeweile kann sie nicht klagen.
Emma Conrad fährt nun alle Klischees auf, die man bei Krimis so hat: Da gibt es die Geliebte, die erbt – ist sie die Mörderin? Da gibt es ein zweites Mordopfer – Himmel, wie gefährlich ist der Täter? Oder die Täterin? Schließlich ist da noch die eifersüchtige Ehefrau. Und der Sohn, den alle für einen Loser halten. Hinzu kommt das Team der Ermittler um Michael Kaiser – harmonisch ist anders.
Neben diesen Einblicken in Steuerberaterkanzlei, mondänes Wohnambiente und Redaktionsalltag kommt auch das Privatleben von Constanze und ihrer Familie vor: Per E-Mail hält sie Kontakt zu ihrem besorgten Mann, der aufgrund von Sicherheitsproblemen bald zurckkehren wird. Die pubertierende, verliebte Tochter der beiden will deshalb eine Überraschungsparty vorbereiten. Großtante Doro, wach, neugierig und eine begnadete Köchin, nimmt lebhaften Anteil, bis dahin, dass sie sich das Interviewband vom Todestag immer wieder anhört. Constanzes Freundin Judith, die in der Kanzlei des Opfers arbeitet, gibt Constanze Hintergrundinformationen aus dem Arbeitsalltag.
Emma Conrad führt immer wieder auf falsche Fährten, spielt mit der Erwartung von Krimilesern Katz und Maus – das Ende ist dann überraschend. Dass so viele Namen im Roman mit „M“ beginnen, ist übrigens nicht ohne Sinn … Ein gelungenes Debut in einem neuen Genre – denn Emma Conrad, das ist Heike Abidi, die bereits mehrere heitere Romane verfasst hat.
Emma Conrad: Süß ist der Tod, Gmeiner Verlag, Meßkirch, 2014, ISBN 9783839214862
Volker Kutscher fiel mir mit dem zweiten Teil seiner Reihe über seinen kölschen Komissar Gereon Rath im Berlin der Jahre 1929 bis - zur Zeit - 1935 quasi vor die Füße. Sie wissen schon: Bücherschrank…
Ehrlich gesagt bin ich die Version der "Watsons" von Joan Aiken sehr vorsichtig herangegangen, denn vor ewigen Zeiten hat mir ihre Version der Emma-Geschichte - "Jane Faifax" - so gar nicht gefallen. Und was ist…
Richard Löwenherz und seine Zeitgenossinnen als Hintergrund für einen Krimi - da verspricht Isabella Benz hochmittelalterliches Flair. Schließlich ist sie historisch beschlagen. Die Story ist oberflächlich gesehen erst mal simpel: Eine Frau wird tot unterhalb…
Bereits drei Krimis aus dem Gmeiner Verlag habe ich hier vorgestellt: Mondjahre Brandbücher Süß ist der Tod Die beiden ersten sind historische Krimis, der dritte nicht. Der Gmeiner Verlag hat sich auf Spannungsromane, wie es…
Nachdem ich den Film "Vor der Morgenröte" dank der Verlosung meiner Netzwerkkollegin Daniela Dreuth sogar auf Verleiherkosten sehen konnte, habe ich nach Jahren und Jahren noch mal die Biographie Zweigs von Alberto Dines zur Hand genommen.…
Ein pfiffiges Angebot der Stadtbibliothek steht seit gestern in HUGO - der Passage an der Haltestelle Neumarkt: Ein Automat, der Ihnen Reiselektüre ausspuckt. Und zwar Krimis, ist doch klar. Ein kleiner Katalog hilft, den Wunschtitel…
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
View all posts by Heike Baller
Bisher gibt es noch keine Kommentare