Seelenfutter von Susanne Bodensteienr und Sabine Schlimm

Seelenfutter von Susanne Bodensteienr und Sabine Schlimm

Der Herbst ist ja so eine Zeit: schön, wenn die Sonne scheint und die Blätter rascheln, aber wehe, es regnet oder stürmt. Dann macht uns die Dunkelheit zu schaffen. Blues ist angesagt.

Oder liegt es umgekehrt nur an unserer Verfassung, wie wir auf das Wetter reagieren? Schießlich gibt es auch Menschen, die Sturm und Regen toll finden …

Wie auch immer: Passend zu dieser Jahreszeit mit den sprichwörtlichen Novermbertiefs ist bei Gräfe und Unzer ein Kochbuch erschienen, das Abhilfe verspricht. „Seelenfutter“ heißt es und im Untertitel steht das Versprechen: „Rezepte, die glücklich machen“. 

Die Autorinnen Susanne Bodenstein und Sabine Schlimm belassen es nicht dabei, die guten alten Klassiker neu zu verpacken; sie bieten auch ernährungsphysiologische Informationen zur Wirkung von Gewürzen, Sahne und Kohlehydraten. Das ist so gut verständlich und unterhaltsam geschrieben, dass das Lesen wirklich Spaß macht.  Jedes Rezept hat eine Seite Text und ein ganzseitiges Foto von Julia Hoersch zur Präsentation bekommen. Dann gibt es die Seiten mit Zusatzinformationen, wie z. B. zu Kartoffepüree oder heißer Schokolade. Und ganz am Anfang werden sechs kleine Seelentröster für den Vorratsschrank und acht Gewürze mit ihren Wirkungen auf die seelische Befindlichkeit vorgestellt.

Ausprobiert habe ich schon den Cheeseburger, der wirklich lecker war – und leicht nachzukochen. Die Reste vom Zwiebel-Relish (der Nachwuchs war da nicht so scharf drauf) habe ich am nächsten Tag mit Genuss zu Bratwürstchen gegessen. Und die heiße Schokolade habe ich dann auch brav mit 70-%iger Schokolade gemacht.

Außerdem wurden hier im Haus zubereitet: die Schokoladen-Mousse, das Käsefondue und die Röstgemüsesuppe. Alle Köchinnen und Köche der Familie fanden die Anleitungen gut nachvollziehbar und umsetzbar.

Einen Kritkpunkt habe ich an der ansonsten sehr hübschen Gestaltung: Wenn die Schrift identisch mit den „darüber gestreuten“  Gewürzen/Farben/whatever ist, lassen sich einzelne Wörter nur schwer entziffern. Kann am Alter liegen – hat mich trotzdem kurzzeitig irritiert, denn ich wollte das da ja lesen. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich die Schreibe der beiden toll finde?)

Es gibt übrigens eine notwendige Korrektur zu vermelden: Beim Rezept für die Kässpätzle stimmt die Wassmenge nicht; nehmen Sie 100-110 ml Wasser zum Nudelteig.

Kurz und gut: Ein Kochbuch, das Lust auf leckeres Essen macht und Spaß beim Lesen bereitet – und dann noch umsetzbare Rezepte bietet; Herz, was willst Du mehr?

Susanne Bodensteienr und Sabine Schlimm: Seelenfutter. Rezepte, die glücklich machen, Gräfe und Unzer. München, 2013, ISBN: 9783833826290

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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