Sarah Kirsch ist gestorben

Sarah Kirsch ist gestorben

Am 14. Februar habe ich noch ein Gedicht von ihr in meiner Lesung vorgetragen – heute kam die Nachricht: Sarah Kirsch ist am 5. Mai im Alter von 78 Jahren gestorben. Die Dichterin war eine wache Zeitzeugin und Zeitgenossin – das zeigt sich schon daran, dass sie den Vornamen Sarah annahm, als Protest gegen die Judenverfolgung in der NS-Zeit. Nach ihrer Ausbürgerung aus der DDR war sie auch in Westdeutschland politisch präsent. Nix Elfenbeinturm – die Lyrikerin stand mit beiden Beinen fest in der – politischen – Gegenwart. Dabei hat sie sehr viel Naturlyrik verfasst – genau beobachtet und bewusst zusammengesetzt. Sie selber meinte mal, die Bilder, die sie benutze, seien nicht immer symbolisch zu verstehen, sondern sie schildere genau, was sie fühle. Eine Wünschelrute zum Entschlüsseln sei nicht nötig.

Schon in der DDR erhielt sie Auszeichnungen für ihre Gedichte – die Reihe setzte sich bis 2007 fort. Abgesehen von der eigenen Erfahrung mit ihren Gedichten macht diese Folge von Preisen deutlich, wie hoch die Qualität dieser Dichtung ist.

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