Rotraut Susanne Berner zeichnet das „junge Buch für die Stadt“

Rotraut Susanne Berner zeichnet das „junge Buch für die Stadt“

ACHTUNG: Termine wegen Corona verschoben!

Aufgrund der Corona-Krise, startet die Woche rund um junge Buch für die Stadt von Rotraut Susanne Berner nicht am 25.4.! Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Aber in der Woche vom 25. bis 30.4.2020 gibt es bei Instagram eine Aktion unter dem Profil jungebuchfuerdiestadt. Weitere Infos gibt es in diesem Artikel der Lokalzeitung.

Hier beginnt jetzt der ursprüngliche Beitrag …

Die erste Illustration von Rotraut Susanne Berner, die ich bewusst wahrnahm, war die von der Katze auf dem Sofa, mit einem Buch in der Pfote, einem Weinglas auf der Lehne und einem angekuschelten Menschlein auf dem Schoß, dem sie gelgentlich einen Streichler gönnte. Eins ihrer Bücher ist nun „junges Buch für die Stadt“, wie ich heute der Tageszeitung entnahm: „Rotraut Susanne Berners Märchen-Comics“ heißt es.

Welche Märchen sind drin?

Es sind acht Märchen der Brüder Grimm:

  • Frau Holle
  • Jorinde & Joringel
  • Hans im Glück
  • Rotkäppchen
  • Daumesdick
  • Rapunzel
  • Hans mein Igel
  • Der Froschkönig

Eine gute Mischung von wirklich sehr bekannten Märchen (Rotkäppchen) und eher unbekannten (Jorinde & Joringel oder Hans mein Igel). Das ist das erste, was mir auffällt.

Alte Illustration zu Rotkäppchen im Vergleich zu Bildern von Rotraut Susanne Berner
So sah Rotkäppchen Ende des 19. Jahrhunderts aus

In der Zeitung war heute dann eine Beispielseite – und da wird deutlich, was unter „Comic“ zu verstehen ist: Es sind Bilder in der Art, wie Rotraut Susanne Berner sie nun mal zeichnet, mit den kurzen Dialogtextchen in der Nähe der Köpfe der Sprechenden. Keine Sprechblasen, was ich sehr angenehm finde.

Die Geschichten sind aktualisiert – so kommt Rotkäppchen mit dem Fahrrad daher. In der Zeitung stand, „… für alle, die Märchen mögen oder kennenlernen sollen, ohne sich zu sehr zu gruseln, … “ – nun ja, das kann man verschieden sehen. Ich finde den Bauwagen der Oma, aus dem die Hilfeschreie dringen, durchaus verstörend. Die Ausgabe letzter Hand von 1857 lautet:

und er gieng, ohne ein Wort zu sprechen, gerade zum Bett der Großmutter und verschluckte sie.

Quelle

Das klingt doch viel harmloser, oder?

Wie auch immer: Ich bin sehr froh, dass in diesem Jahr kein Sachbuch zum jungen Buch für die Stadt gekürt wurde!

So läuft es mit dem jungen Buch für die Stadt von Rotraut Susanne Berner

Am Samstag dem 25. April 2020 um 12 Uhr geht es los mit einer Matinee in der Zentralbibliothek, Joseph-Haubrich-Hof 1. Da ist dann Rotraut Susanne Berner, um ihr Buch selbst vorzustellen. Die Woche rund um das junge Buch für die Stadt dauert dann bis zum 2. Mai. Wenn sich Kitas, Schulen oder Buchhandlungen mit einer Aktion beteiligen wollen, können sie das unter jungesbuch@dumont.de anmelden. (Vorher die W-Fragen klären: Wer? Wann? Wo? Für wen? Und: Eintritt?)

Ab Ende März gibt es eine Sonderausgabe des Buchs für 9 Euro – zur Zeit kostet es fast 15 Euro.

Die Stadtbibliothek Köln hat mehrere Exemplare in der Zentralbibliothek und in den Zweigstellen vorrätig.

Rotraut Susanne Berner: Märchen-Comics, Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin, 2012, ISBN: 9783941087057

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

2 Comments

  • Maike Claußnitzer

    12. Februar 2020 at 10:50 Antworten

    Oh je, ein Bauwagen, aus dem Hilfeschreie dringen, klingt wirklich arg beunruhigend (gerade dadurch, dass solch ein Szenario näher am realistisch Vorstellbaren ist als ein komplette Menschen am Stück verschluckender Wolf). Aber generell kann Rotraut Susanne Berner schon sehr witzig zeichnen. Ihre Illustrationen zu Susanne Wiborgs „Gäste in meinem Garten“, das ich vor kurzem gelesen habe, finde ich z.B. herrlich.

    • Heike Baller

      12. Februar 2020 at 14:19 Antworten

      Ich hätte ja gern das Bild gezeigt – aber das geht ja leider nicht.
      Ich mag ihre Zeichnungen auch gern – und meist erkenne ich sie sogar auf Anhieb. Sie echt „’ne Marke“ im Illustrationsbereich.

Einen Kommentar hinterlassen