„Quadrat“ und „Kreis“ von Mac Barnett und Jon Klassen

„Quadrat“ und „Kreis“ von Mac Barnett und Jon Klassen

Mac Barnett und Jon Klassen haben drei dieser Bücher gemacht – es gehört noch „Dreieck“ dazu; das hab ich aber nicht gelesen.

Die drei Titel stehen auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jungendliteraturpreis 2020. Wie im letzten Jahr werde ich auch 2020 versuchen, einige der nominieretn Bücher anzuschauen – alle werde ich nicht schaffen.

Doch genug der Vorrede:

Worum geht es bei diesen Bilderbüchern von Mac Barnett und Jon Klassen?

In „Quadrat“ arbeitet Quadrat hart – es schiebt Würfel aus einer Höhle auf einen Berg. Kreis kommt vorbei und findet das genial. Das ist Kunst! Und wenn Quadrat doch mit den Würfeln etwas schaffen kann, das so aussieht wie es selbst – bitte, dann hätte Kreis jetzt gern was, was so aussieht wie er. Quadrat müht sich ab. Und scheitert. Doch Kreis findet das Ergebnis großartig.

In „Kreis“ spielen die drei Freunde Verstecken  – und Dreieck versteckt sich in der Höhle hinter dem Waserfall. Davor hatte Kreis gewarnt. Jetzt zieht er los, Dreieck da wieder rauszuholen. Es kommt zu einer etwas unheimlichen Szene im Dunkeln. Doch Kreis – er scheint der Philosoph unter den dreien zu sein – fragt sich am Ende, ob die Situation wirklich soooo gefährlich gewesen sei.

Die Geschichte von Dreieck, hab ich nicht gelesen – aber die Verlagsankündigung deutet an, dass Dreieck der Filou unter den dreien ist. So wie es auch in „Kreis“ die Regeln missachtet hat.

Die Illustrationen

Der erste Eindruck: Wie düster! Die drei Charaktere sind schwarz-braun und kommunizieren v. a. über ihre großen Augen. Die Umgebung kommt ebenfalls mit wenigen Farbe aus: Felsen sind braun bis rötlich, Wasser ist grünlich oder etwas blau. Das gesamte Spektrum reicht also gerade mal von Schwarz über Braun, Beige bis zu etwas Rot und den Farben des Wassers.

Leseidylle - die Bücher von Mac Barnett und Jon Klassen verlangen eher gemeinsames Lesen. Hier liegt jemand mit dem Bauch auf dem Sofa und liest im Buch, das auf dem Boden liegt.
Die drei Titel sind eher zum gemeinsamen Anschauen gedacht – nicht fürs Allein-Lesen. Foto: Heike Baller

Jon Klassen bringt trotzdem viel Ausdruck rein. So steht Kreis im ganz Schwarzen – nur die Augen sind zu sehen. Weil er sich für seine Worte schämt, blickt er nach unten – das kommt schon sehr gut rüber.

Warum sind diese Titel auf der Nominierungsliste?

Hintergründig seien sie, sagt die Jury. Die Altersangabe ist „ab 5 Jahren“ – doch auch Erwachsene könnten Freude daran haben.

Ich hatte ein bisschen ein Problem damit. Mir waren die Farben zu duster. Und die Geschichten – das ist dann wieder ein Vorteil, in einer kommunikativen Familie zumindest – verlangen geradezu nach einem Gespräch darüber.

Ich kann der Jury also nicht so ganz folgen. Aber vielleicht bin ich ja nur zu einfach gestrickt …

Mac Barnett und Jon Klassen: Kreis, übersetzt von Thomas Bodmer, NordSüd Verlag, Zürich, 2019, ISBN: 9783314104987

Mac Barnett und Jon Klassen: Quadrat, übersetzt von Thomas Bodmer, NordSüd Verlag, Zürich, 2019, ISBN: 9783314104961

Die Stadtbibliothek hat alle drei Titel im Bestand: Quadrat, Dreieck  und Kreis  .

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

2 Comments

  • Daniela Dreuth

    14. August 2020 at 16:14 Antworten

    Ich bin erleichtert, dass es dir ähnlich geht wie mir. Ich konnte mit den Büchern auch wenig anfangen. Ich muss ehrlich sagen, ich finde, es sollten Bücher nominiert werden, die Kindern Freude machen. Wenn sie gleichzeitig künstlerisch besonders wertvoll sind, umso besser.

    • Heike Baller

      14. August 2020 at 16:26 Antworten

      Das freut michja, dass eine ausgewisene Kinderbucfachfrau das sagt. Ich denke immer, ich bin da so raus … Ich hab in der Liste auch schon schöne Sachen gefunden 😉

Einen Kommentar hinterlassen