Migrar. Weggehen von José Manuel Mateo und Javier Martinez Pedro

Migrar. Weggehen von José Manuel Mateo und Javier Martinez Pedro

2011 erschien in Mexiko dieses besondere, ja was denn nun? Büchlein? Leporello? Kunstwerk trifft es wohl am besten 😉 José Manuel Mateo erzählt aus der Sicht eines Kindes die sich millionenfach wiederholende Geschichte mexikanischer Menschen, die in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen und in die USA emigrieren. Javier Martinez Pedro hat in Anlehnung an traditionelle mexikanische Kunst die Illustrationen dazu geschaffen: ein durchgehendes langes Blatt mit vielen Figuren – solchen, die im Text vorkommen und vielen anderen – und Szenen, die nahtlos ineinander übergehen und es ermöglichen, die Geschichte vom „Weggehen“ von oben nach unten zu verfolgen.

Hier bekommen Sie einen Eindruck von der leporelloartigen Form von Migrar
Hier bekommen Sie einen Eindruck von der leporelloartigen Form von Migrar

José Manuel Mateo trifft sehr genau den Ton eines Kindes, das versucht, sich eine ihm unverständliche Welt zu erklären, das seiner Trauer und Verwirrung Ausdruck gibt. Der relativ kurze Text ist zweisprachig abgedruckt – jede Seite dieses Faltbuches bietet die großflächige Illustration und den vollständigen Text, einmal auf Deutsch und einmal auf Spanisch.

Es ist eine berührende Geschichte, was in der gelungenen Kombination von Text und Illustration begründet liegt. Der Geschichte des kleinen Erzählers im Bild zu folgen, ist eine mögliche Form des Umgangs mit der Geschichte, eine andere wäre, anhand der vielfältigen anderen Figuren und Szenen zu schauen, welche Geschichten es noch um das Weggehen gibt. Ich habe das Buch im „sprachraum“ der Stadtbibliothek Köln entdeckt.

José Manuel Mateo: Migrar. Weggehen, Illustrationen: Javier Martinez Pedro, übersetzt von Ilse Layer, Edition Orient, Berlin, 2015

Das Werk Migrar von außen
Das Werk Migrar von außen

Auch entleihen kann man das Werk in der Stadtbibliothek:

Migrar

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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