Bei meinem ersten Besuch in München überhaupt musste ich mir natürlich die Monacensia anschauen. Diese Bibliothek gehört einerseits zur Münchener Stadtbibliothek und ist andererseits der Ort, an dem die Literatur Münchener Autorinnen und Autoren gesammelt wird.
Das Äußere der Monacensia
Archiv und Biblithek befinden sich in einer wunderschönen Villa, dem Hildebrandhaus.
Im Inneren gibt es Altes und Modernen in harmonischem Miteinander: Am Ende der Ausstellungsräume kommt man in einen hellen luftigen modernen Raum mit deckenhohen Bücherregalen, luftig bestückt mit Bänden – der Raum reicht über zwei Etagen 😉 Wirklich beeindruckend.
Anmeldung, Ausleihe und Beratung befinden sich im ersten Stock im so genannten Damenatelier – im Hildebrandhaus wurde gemalt. Daneben liegen die Räume mit den Werken der Münchenerinnen und Münchener – alphabetisch sortiert und über zwei Zimmer verteilt. Auch hier: hell, einladend und modern.
In den Regalen gibt es einiges zu entdecken. So habe ich einen Titel von Erika Mann entdeckt, der mir unbekannt war „Zehn jagen Mr. X“ – ein Kinderbuch Erikas aus den USA. Steht auf der Liste 😉
Im Gegensatz zu diesen Räumen ist das Treppenhaus alt – mit einer wunderschön geschwungenen Holztreppe, die zum Schreiten einlädt. Und engelsgleich bewacht wird:
An der Treppe hängt oben eine Lampe des Designers Ingo Maurer – so eine mit Zetteln. Doch hier sind die Zettel was Besonderes, denn sie enthalten Notizen von Künstlern, die mit der Monacensia zu tun hatten. Mein Dank für diese Info geht an Cornelia Ziegler.
Meine persönliche Entdeckung in der Monacensia
Klar, in einer Bibliothek muss ich in den Katalog schauen 😉 Und da ich wusste, dass in einer Münchener Bibliothek ein Bilderbuch sein musste, das ich als Kind hatte und später vermisste, habe ich danach gesucht. Der deutsche Text stammt nämlich von James Krüss – und mag er auch auf Helgoland aufgewachsen sein, hat er doch später eine Zeitlang in der Nähe von München gelebt. Mit „James Krüss“ kam ich im Katalog auf eine Reihe von Einträgen – und ja, „mein“ Bilderbuch war auch dabei! Die freundlichen Damen im Damenatelier 😉 suchten es mir raus und ich konnte prüfen, ob ich mir Inhalt und Gestalt über mehr als 40 Jahre korrekt gemerkt hatte. Na ja, 80 % kommen da schon zusammen. Um dieses Buch geht es (da es in einen anderen Umschlag steckte, zeige ich das Titelblatt anstelle des Covers):
Und hier steht, wer es ins Deutsch übertrug:
Es beginnt mit dem Vers:
Das ist ein Punkt,
ein Punkt für dich.
Ziehst Du ihn lang,
so wirds ein Strich.
Und von diesem Punkt aus wird erst ein Gesicht entwickelt – „das bist du“ – und dann ein Haus mit Fenster. Es folgen ganz viele Menschen und Häuser – ein Stadt und die ganze Welt. Alle Menschen sind unterschiedlich , aber alle sind sich ähnlich. Und schaut man von oben auf die Erde, ist sie – ein Punkt.
Meine Eltern haben das Buch am Ende meiner Grundschulzeit verschenkt – für meinen Nachwuchs hätte ich es gern gehabt, aber es ist nicht mehr lieferbar. Und inzwischen hat sich das auch erledigt. Ich finde es nach wie vor ein wirklich schönes Buch.
Zu Archiv und Katalog der Monacensia kommt noch was auf Profi-Wissen.
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