Médiathèque und Bibliothek

Médiathèque und Bibliothek

Während meiner Tage in Frankreich fiel mir – mal wieder – auf, dass auch in den abgelegensten und ältesten Orten die lokale Bibliothek nur per „Médiathèque“ ausgeschildert wird.

Bei den „journées de la patrimoine“ hatte ich Gelegenheit, mit drei Frauen der Médiathèque in Langres zu sprechen. Sie sagten mir, da es ebenso viel mehr gäbe, als nur Bücher, habe sich in der offiziellen Sprache der neue Begriff durchgesetzt. Allerdings sei es im Alltagsgebrauch immer noch der Besuch in der bibliothèque, von dem die Leute sprachen.

Die Médiathèque in Langres ist ein besonders beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von altem Gebäude und neuem Begriff, denn sie ist in einem Kreuzgang des ehemaligen Bischofspalastes Hôtel du Breuil de Saint-Germain an der Kathedrale untergebracht. Da stehen also moderne Regale neben Spitzbögen und auch für Sitzplätze ist dort gesorgt.

Blick in die Médiathèque  von langes: Foto einer Sitzecke mit Spitzbogen udn kapitellgewschmücktem Pfeler. Auf der Mauer davor zwei gruae runde Sitzkissen und ein paar arrangierte Bücher.
Eine tolle Atmosphäre zum Lesen. Foto: H. Baller
Am rechten Bildrand ein Bücherregal, in der Mitte zwei rote moderne Sessel mit einem quadratischen schwarzen Tischchen davor. im Hintergrund Mauerwerk, Spitzbögen, Bücher und Pflanzen.
Das passt doch alles gut zusammen, oder? Foto: H. Baller

Natürlich bieten auch unsere Bibliotheken weit mehr als Bücher – das habe ich versucht, den drei Mitarbeiterinnen klarzumachen. Nur das Wort „Bibliothek“ ist halt bei uns geblieben. Nicht nur im alltäglichen Sprachgebrauch.

In Besse et Saint Anastaisie, einem Bergdorf in der Auvergne hier, fand ich ebenfalls eine Médiathèque in einem alten Gemäuer. Der überdachte Durchgang davor beherbergte zudem eine Bôite à livres der besonderen Art: ein altes Schreibpult stand hier wettergeschützt.

Ein hölzernes Möbel mit aufgrklapptem Deckel. Darauf ein Zettel Boite `´a livres, ein buntes Plakat. Im Innern des Möbels kann man Bücher rkennen.
Ob sie nachts die Klappe zumachen? Foto: H. Baller

Das sind in diesem Jahr meine Mitbringsel für Sie aus meiner Spätsommer-Auszeit. Und nun geht es in den Herbst. Ich freue mich, wenn Sie hier weiter mitlesen.

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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