Ein Wälzer, gut zu lesen und mit einem spannden Thema: Brendan Simms geht davon aus, dass die Entwicklung von Politik, Machstrukturen, Staaten, Bündnissen usw. in Europa in erster Linie von Deutschland abhing; „Eine deutsche Geschichte Europas“ heißt dann auch der Untertitel. Das lag nicht immer daran, dass Deutschland danach strebte, sondern an seiner Lage und seiner langfristigen Uneinheitlichkeit. Die deutschen Lande – so konnte man das ja jahrhundertelang sehen – liegen seiner Auffassung nach halt in der Mitte Europas und alle anderen Akteure gruppieren sich darum, mal mit , mal gegen deutsche Herrscher. Die Kaiserkrone hatte auch einen Glanz, der viele reizte – Heinrich VIII von England zum Beispiel.
Der behandelte Zeitraum ist kein Pappenstiel: 1453 bis heute … Nach einer kurzen Einführung in das Europa um 1450 behandelt Brendan Simms die einzelnen Perioden – mal fast 200, dann wieder nur 60 Jahre umfassend – unter einer gemeinsamen Überschrift:
Reiche
Sukzessionen
Revolutionen
Emazipationen
– so heißen die ersten Kapitel. Am Ende jedes Abschnitts gibt er eine kurze Zwischenbilanz – sehr nützlich, um die Fülle an Informationen noch mal sortiert zu bekommen, bevor der nächste Schwung kommt 😉
Auf diese Karte mit den Grenzen des Deutschen Bundes (rot) von 1820 kann man die zentrale Deutschlands gut erkennen. 52 Pickup at the English language Wikipedia, Map-GermanConfederation, CC BY-SA 3.0Brendan Simms ist ganz klar einer, der auf die Außenpolitik schaut (kein Wunder, er ist Professor für internationale Beziehungen), und das eben mit einem ungewohnten Blick. Ob ich nun mit ihm übereinstimme oder nicht – ich habe auf jeden Fall eine spannende Geschichte in der Hand, die auch gut lesbar geschrieben ist – verständlich, mit einem Schuss Humor.
Brendan Simms: Kampf um Vorherrschaft. Eine deutsche Geschichte Europas. 1453 bis heute, übersetzt von Klaus-Dieter Schmidt, Deutsche Verlags–Anstalt, München, 2014, ISBN: 9783421043979
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