Dieses Buch ist für mich eine Mischung aus Frank Schätzings „Nachrichten aus einem unbekannten Universum“ und „Thomas Mann. Ein Porträt für seine Leser” von Hermann Kurzke. Zum einen kann Christian Grawe hier voll in seine große Wissenskiste rund um Jane Austen, ihre Zeit und englische Literatur greifen; das ist der Bezug zu Schätzings Buch. Das Ganze listet er dann in Stichworten alphabetisch sortiert auf – das ist der zu Kurzke, der ja Stichwörter benutzt, um das Werk Manns zu erschließen..
Ich habe ja nun immer mit Gewinn die ganzen Nachworte und Anmerkungen in den Reclam-Ausgaben der Jane-Austen-Romane von Christian Grawe gelesen. Also dachte ich, ich kenn‘ das alles. Also, entweder habe ich Details vergessen (was nicht auszuschließen ist) oder Christian Grawe hat hier tatsächlich noch mal ein paar Informationen oben drauf gepackt.
Die Sortierung nach Stichworten führt natürlich dazu, dass Stichworte wie „Mode“, „London“ oder auch „Belauschte Gespräche“ einzelne Aspekte bündeln und so einen teilweise veränderten Blick ermöglichen, Muster zu sehen.
Auch wenn der Stil von Christian Grawe nicht unbedingt vor Esprit funkelt oder mit Sprachspielen à la Jane Austen glänzt, habe ich das Buch mit Freude und Gewinn gelesen.
Christian Grawe: Jane Austens Romane. Ein literarischer Führer, Reclam Verlag, Stuttgart, 2015 (Neuauflage 2017), ISBN: 97833150204788
Diese Besprechung gehört zu meiner Blogreihe „beloved Jane“, anlässlich des 200. Todestags von Jane Austen im Juli 2017.
Das Buch können Sie auch in der Stadtbibliothek Köln finden.
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