Gedicht zum Tag – Gedicht nach vorgegebenen Endreimen von Anna Louis Karsch

Gedicht zum Tag – Gedicht nach vorgegebenen Endreimen von Anna Louis Karsch
Gedicht nach vorgegebenen Endreimen
Ehe Sehe Stand Brand Klage Plage Einerlei
Entzwei Denker Henker Qual Wahl
Halberstadt, den 21. Febr. 1762

Verwünschte Heiligkeit der Ehe!
Ich zittre, wenn ich noch im Geist zurücke sehe,
Abscheulich war der Sclavenstand,
Ein nur mit Menschenhaut bezogner Höllenbrand
Trat herrisch vor mir hin und brüllte meine Klage
Mit bitterm Spotte nach, und war geborne Plage
Für mein so sanftes Herz; mein ewig Einerlei
Blieb er zehn volle Jahr, riß oft ein Blatt entzwei,
Ganz von Gedanken voll, denn dieser Mann, kein Denker,
War fehlbar durch den Rausch, war meines Lebens Henker,
Sein Gang, sein Wort, sein Blick, war alles meine Qual,
O Gott! behüte mich für eine Mannes-Wahl.
Anna Louisa Karsch

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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