Gedicht zum Tag – Herbst von Rainer Maria Rilke

Gedicht zum Tag – Herbst von Rainer Maria Rilke

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

2 Comments

  • Ingrid Thielebein

    3. November 2023 at 9:23 Antworten

    Bin 82. „Die Blätter fallen…“ Dieses Gedicht liebe ich immer noch.

    • Heike Baller

      3. November 2023 at 12:45 Antworten

      Ja, ich liebe es auch sehr – vor mehr als 40 Jahren habe ich versucht, es auswendig zu lernen und habe immer eine Zeile vergessen. Inzwischen müsste es gehen 😉

Einen Kommentar hinterlassen