Gedicht zum Tag – Sturm von Rainer Maria Rilke

Gedicht zum Tag – Sturm von Rainer Maria Rilke
Sturm
Wenn die Wolken, von Stürmen geschlagen,
jagen:
Himmel von hundert Tagen
über einem einzigen Tag -:

Dann fühl ich dich, Hetman, von fern
(der du deine Kosaken gern
zu dem größesten Herrn
führen wolltest).
Deinen waagrechten Nacken
fühl ich, Mazeppa.

Dann bin auch ich an das rasende Rennen
eines rauchenden Rückens gebunden;
alle Dinge sind mir verschwunden,
nur die Himmel kann ich erkennen:

Überdunkelt und überschienen
lieg ich flach unter ihnen,
wie Ebenen liegen;
meine Augen sind offen wie Teiche,
und in ihnen flüchtet das gleiche
Fliegen.
Rainer Maria Rilke

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

2 Comments

  • Gisela Lange

    15. Oktober 2025 at 12:41 Antworten

    Der Samstagnachmittag in Odenthal war sehr informativ, anregend , weiter zu lesen. Über Erika Mann wusste ich viel. Aber Sie haben ein ganz neues Bild von dieser begabten Frau gezeichnet. Danke dafür!
    Mit freundlichen Grüßen Gisela Lange

    • Heike Baller

      15. Oktober 2025 at 13:45 Antworten

      Liebe Frau Lange,
      das freut mich. SO sehen wir uns vielleicht ja schon am Samstag vor dem ersten Advent oder im Jahr 2026 wieder.

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