Maien-Fest
Wieder taucht ein Maientag
aus des Winters Tiefen,
lockt ein heller Amselschlag
alle, die noch schliefen.
Wieder steht das goldene Licht
hoch im Heiligtume –
aus der Dornenhecke bricht
eine Rosenblume.
Maientag und Maienfest!
Unsre Klagen schweigen.
Unsre stolze Sehnsucht lässt
ihre Banner steigen;
ihre Tauben fliegen aus,
ihre Knospen springen –
Kirschen blühn um jedes Haus,
und die Glocken klingen.
Nicht im morschen Kirchenturm, –
tief in Volkes Herzen
wogt ein ganzer Glockensturm,
läutet Lust und Schmerzen.
Nicht vergangne große Zeit
kündet unsre Feier,
von der Zukunft Herrlichkeit
heben wir den Schleier.
Unsre Ernten schauen wir,
reife goldne Felder,
stolzer Stämme Früchtezier,
schattenkühle Wälder.
Hunde nicht, die duckend sich,
scheu am Boden schleichen:
Menschen, welche brüderlich
sich die Hände reichen.
Von den Höhen ringsherum
will ein Echo klingen;
tönend wird, was rau und stumm,
Lahmen wachsen Schwingen.
Blinde Augen werden wach,
schaun in blaue Weiten,
sehn den großen Frühlingstag
durch die Lande schreiten.
Maienfest und Maienlust! –
Axt und Hammer ruhen –
und der Alltag, schwarz berußt,
geht in seidnen Schuhen.
In den letzten Sklavenkrieg,
in der Tiefe Qualen,
wirft der Zukunft Sonnensieg
seine ersten Strahlen.
Clara Müller-Jahnke
Liebe Leselustige, nun geht es also an Weihnachten - mögen Ihre Wunschbücher für Sie und Ihre Lieben unterm Baum liegen. Ich wünsche Ihnen allen ein fröhliches Fest. Ihre Heike Baller
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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