Ei, ei! In einer Reih legen die fleißigen Hasen wohl auf den grünen Rasen hervorragend bunte Ostereier – denn der freie Handel wird stets freier, und so legt denn heuer das Hasensyndikat über acht Stunden von früh bis abends spat. Wenn wir Menschen uns aber die Eier begucken: ja, was haben die Hasen nur diesmal für Mucken? Da steht „Räterepublik“ auf einem Ei geschrieben, das ist um und um mit brandroter Farbe eingerieben. Auf einem steht: „Uns Nationalen gehts zuzeit sehr mau!“ Und dieses Ei ist mit Recht ganz und gar knallblau. Und auf einem ist zu lesen, daß so weiß wie dies Ei auch die Unschuld der Herren alldeutschen Kriegspolitiker sei. Und wieder auf einem steht groß und dick und kühn: „Deutschlands Zukunftshoffnung“ – und das ist grün. Und es sagte mir eines der kleinen Hasentierchen: „Dir und deinen lieben Deutschen zum Pläsierchen täte ich gern etwas gegen den innern Krieg – denn ich kleiner Hase, ich liebe die deutsche Politik!“ Und ich sagte: „Herr Hase, meinetwegen! Also: dann müssen Sie Rühreier legen!“ Na, finden Sie vielleicht was dabei? Allerseits: Fröhliche Ostern! Ei, ei! Ei, ei!
Frühlingsglaube Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und weben Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang! Nun, armes Herze, sei nicht bang! Nun muss sich alles, alles…
Sommerfrische Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß, Das durch den sonnigen Himmel schreitet. Und schmücke den Hut, der dich begleitet, Mit einem grünen Reis. Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser. Weil's wohltut,…
Regentag Der Regen fällt. In den Tropfentanz Starr ich hinaus, versunken ganz In allerlei trübe Gedanken. Mir ist, Als hätt' es geregnet zu jeder Frist, Und alles, so lange ich denken kann, Trüb, grau und…
Schenken Schenke groß oder klein, aber immer gediegen. Wenn die Bedachten die Gabe wiegen, sei dein Gewissen rein. Schenke herzlich und frei. Schenke dabei, was in dir wohnt an Meinung, Geschmack und Humor, so daß…
Ewige Ostern Als sie warfen Gott in Banden, als sie ihn ans Kreuz geschlagen, ist der Herr nach dreien Tagen auferstanden. Felder dorren. Nebel feuchten. Wie auch hart der Winter wüte: Einst wird wieder Blüt'…
Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt,Noch träumen Wald und Wiesen:Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,Den blauen Himmel unverstellt,Herbstkräftig die gedämpfte WeltIn warmem Golde fließen. Eduard Mörike 25.10.2020: Zusammen mit anderen Herbstgedichten können Sie…
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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