Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Christian Friedrich Hebbel
PS vom 26.9.2017: So geht einem das, wenn man als Jugendliche Gedichte sammelt und einfach in einem Notizbuch festhält – Titel nicht mitbekommen und hier dann unkritisch übernommen. Trage ich hiermit nach: Das Gedicht heißt „Herbstbild“.
Sie möchten den Text gern hören? Bitte hier entlang.
25.10.2020: Zusammen mit anderen Herbstgedichten können Sie dieses auch in einer längeren Lesung auf meinem Youtube-Kanal hören:
Morgen Nun sind die Sterne wieder von blaßblauer Seide verhüllt, nun Näh' und Ferne wieder von junger Sonne erfüllt. Ihr weißen Wasser, die ihr hinab zur Ebne springt, oh sagt den Freunden, wie mir das…
Das Gebet Die Rehlein beten zur Nacht, hab acht! Halb neun! Halb zehn! Halb elf! Halb zwölf! Zwölf! Die Rehlein beten zur Nacht, hab acht! Sie falten die kleinen Zehlein, die Rehlein. Christian Morgenstern
Der Schnupfen Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf dass er sich ein Opfer fasse - und stürzt alsbald mit großem Grimm auf einen Menschen namens Schrimm. Paul Schrimm erwidert prompt: „Pitschü!" und hat ihn…
Oktobersturm Schwankende Bäume im Abendrot - Lebenssturmträume vor purpurnem Tod - Blättergeplauder - wirbelnder Hauf - nachtkalte Schauder rauschen herauf. Christian Morgenstern 25.10.2020: Zusammen mit anderen Herbstgedichten können Sie dieses auch in einer längeren Lesung…
Herbsttag Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren laß die Winde los. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei…
Hälfte des Lebens Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen Tunkt ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser. Weh mir, wo nehm'…
Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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