Gedicht zum Tag – Das Einzig-Bleibende von Friederike Brun

Gedicht zum Tag – Das Einzig-Bleibende von Friederike Brun
Das Einzig-Bleibende
 
Ich steh' an dem rauschenden Zeitenstrom,
  Er donnert und fluthet vorüber!
Der Zeiten Grab bist du, ewiges Rom,
  Des Zeitstroms Bild, o du Tiber!
Es wanket rings das hesperische Land,
Von der Berge Höh' bis zum Meeresstrand;
  Doch er tobt rastlos vorüber!
 
O felsengegründete Hügelstadt!
  O schauerumflüsterte Höhen!
Wer hemmt von den Hehren des Schicksals Rad?
  Wie sollt ihr dem Strome bestehen?
Der Donner aus finsterer Wolken Schooß,
Der zuckenden Blitze Doppelgeschoß,
  Umschmettern die prangenden Höhen.
 
Es stürzt hinab, was dem Staube gehört,
  Denn ewig ist nur der Gedanke!
Was gebaut kann werden, wird auch zerstört,
  Doch unsichtbar sey, was nicht kranke;
Es zerstöret die Zeit, was die Zeit gebaut,
Wohl dem, der nur dem Unsterblichen traut,
  Er hat, wo sein Glaube nicht wanke.

Friederike Brun

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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