Gedicht zum Tag: Bei einem Wirte wundermild von Ludwig Uhland

Gedicht zum Tag: Bei einem Wirte wundermild von Ludwig Uhland

Bei einem Wirte wundermild 

Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste,
ein gold’ner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.

Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.

Es kamen in sein grünes Haus
viel leicht beschwingte Gäste,
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.

Ich fand ein Bett zu süßer Ruh
auf weichen, grünen Matten.
Der Wirt, der deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt‘ ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel.

Ludwig Uhland

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

3 Comments

  • Elke schneeweis

    30. Januar 2020 at 19:45 Antworten

    Aus meiner schulzeit geht mir eine Geschichte nicht aus dem kopf und meine sie von Ludwig uhland. Es geht da um eine schale mit wundervollen Äpfeln.
    Mit der Quintessenz, dass die schönsten auch würmer haben könnten
    Kann mir jemand helfen??

    .

    • Heike Baller

      31. Januar 2020 at 9:19 Antworten

      Hm, ich hab da erst mal nichts gefunden. Aber ich behalte das im Hinterkopf.

  • Klaus Grimmer

    22. März 2022 at 10:38 Antworten

    Das ist ein Gedicht von Ludwig Uhland.“Bei einem Wirte wundermild, da war ich jüngst zu Gaste“

    Viel Glück, Klaus

Einen Kommentar hinterlassen