Gedicht zum Tag – Begünstigte Thiere von Johann Wolfgang von Goethe

Gedicht zum Tag – Begünstigte Thiere von Johann Wolfgang von Goethe

Begünstige Thiere.
Vier Thieren auch verheißen war
In’s Paradies zu kommen,
Dort leben sie das ew’ge Jahr
Mit Heiligen und Frommen.
 
Den Vortritt hier ein Esel hat,
Er kommt mit muntern Schritten:
Denn Jesus zur Propheten-Stadt
Auf ihm ist eingeritten.
 
Halb schüchtern kommt ein Wolf sodann,
Dem Mahomet befohlen:
Laß dieses Schaf dem armen Mann,
Dem Reichen magst du’s holen.
 
Nun immer wedelnd, munter, brav,
Mit seinem Herrn, dem braven,
Das Hündlein das den Siebenschlaf
So treulich mitgeschlafen.
 
Abuherrira’s Katze hier
Knurrt um den Herrn und schmeichelt:
Denn immer ist’s ein heilig Thier
Das der Prophet gestreichelt.
 
Johann Wolfgang von Goethe

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

Bisher gibt es noch keine Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen