Gedicht zum Tag – Begünstigte Thiere von Johann Wolfgang von Goethe

Gedicht zum Tag – Begünstigte Thiere von Johann Wolfgang von Goethe

Begünstige Thiere.
Vier Thieren auch verheißen war
In’s Paradies zu kommen,
Dort leben sie das ew’ge Jahr
Mit Heiligen und Frommen.
 
Den Vortritt hier ein Esel hat,
Er kommt mit muntern Schritten:
Denn Jesus zur Propheten-Stadt
Auf ihm ist eingeritten.
 
Halb schüchtern kommt ein Wolf sodann,
Dem Mahomet befohlen:
Laß dieses Schaf dem armen Mann,
Dem Reichen magst du’s holen.
 
Nun immer wedelnd, munter, brav,
Mit seinem Herrn, dem braven,
Das Hündlein das den Siebenschlaf
So treulich mitgeschlafen.
 
Abuherrira’s Katze hier
Knurrt um den Herrn und schmeichelt:
Denn immer ist’s ein heilig Thier
Das der Prophet gestreichelt.
 
Johann Wolfgang von Goethe

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