Auf eine Glocke die in Magdeburg umgegossen ward
Ich unbegeistertes Metall
Rief, ganze sechs und neunzig Jahre,
Mit in der Luft vertheiltem Schall,
Zum Gottesdienst, und zu der Bahre.
Gebrauch verminderte den Klang,
Ich hohles Erz ward umgegossen,
Zur Zeit, da schon fünf Jahre lang
Der Krieg das ganze Land umschlossen.
Drey Monarchien sandten aus
Mit jedem Früling grosse Heere,
Den König, und sein hohes Haus
Zu stürzen, wenn kein Gott nicht wäre.
Es ist ein Gott! Er deckt das Haupt
Des Königs, wenn ihn ganz umringen
Die Feinde, welchen nicht erlaubt
Ward, über diesen Wall zu springen.
Könnt ich mit Engels Zungen doch
Dir, Magdeburg! die Worte sagen:
Gott lebt! Er thut die Wunder noch,
Die er gethan in Davids Tagen!
Ihr, die ihr in der goldnen Zeit
Zu mir herauf steigt, dies zu lesen,
Erkennt den Herrn der Herrlichkeit,
Der Friedrichs grosser Schuz gewesen.
Und ihr, die ihr mich rufen hört
Zum Gott des Himmels und der Erde,
Bringt ihm das Herz, daß es gelehrt,
Und heilig umgeschmolzen werde.
Anna Louisa Karsch
Wiegenliedchen, dem Sack- und Spaldingischen Enkel zu Magdeburg gewidmet Den 3ten September 1771. Enkel zweyer großen Priester, Die so fromm als heiter sind, Nie sey deine Stirne düster, Weine nicht, du süßes Kind. Lächle deiner…
Lob der schwarzen Kirschen Des Weinstocks Saftgewächse ward Von tausend Dichtern laut erhoben; Warum will denn nach Sängerart Kein Mensch die Kirsche loben? O die karfunkelfarbne Frucht In reifer Schönheit ward vor diesen Unfehlbar von…
Arie In Schwiebus 1742 Vergnügte Einsamkeit! du bist die Ruhe, So meine stille Brust sich längst erwählet, Was ich hier unternehm, gedenk und thue, Das wird der Weltcensur nicht aufgestellt; Bin ich gleich stets allein…
Bisher gibt es noch keine Kommentare