Freunde und Gefährten bei Karl May oder Old Shatterhand und seine Entourage III

Freunde und Gefährten bei Karl May oder Old Shatterhand und seine Entourage III

Karl MayDie einzige Figur, die bei Karl May dem Ich-Helden Old Shatterhand oder Kara ben Nemsi annähernd als gleichwertig geschildert wird, ist – na? Klar: Winnetou. Dessen einziges „Manko“ ist sein Heidentum und auch das legt er formal kurz vor seinem Tod ab.

Frühes Auftreten Winnetous

Sie meinen vielleicht, die Schilderung Winnetous in Winnetou I sei dessen erster Auftritt? Ist es nicht.

1875 erschien die Erzäh­lung „Old Firehand“, ein Vorläufer des gleichnamigen Abschnitts in Winnetou II , aber noch mit ganz anderem Charakter. Hier tritt ein uns unvertrauter Winnetou auf – erst mal ohne Beschreibung seines Äußeren, er präsentiert sich selber:

 »Mein bleicher Bruder kennt mich. Er hat mit mir den Lasso um die Hörner des Büffels geworfen und den Bär des Gebirges in der Höhle getödtet; er ist an meiner Seite gestanden gegen die Uebermacht des Arrapahu’s und hat die Mandans im Blute zu meinen Füßen gesehen; er zählte die Scalps an den Wänden meines Wigwams und sieht die Locken meiner Feinde an meinem Gürtel hangen. Winnetou hat seinen Stamm verlassen, um die großen Hütten der Weißen zu sehen, ihre Feuerrosse und ihre Dampfcanoes, von denen ihm der Freund erzählt hat; aber sein Haupt wird von keinem Messer berührt werden!«

Völlig unvertraute Stämme, nicht wahr und ziemlich blutrünstig. Zigarren raucht er auch …

Mit sichtbarer Begierde griff der brave Indianer zu, als ich ihm die Eine derselben [also eine Zigarre, H. B.] hinreichte, und wer die Enthaltsamkeit kennt, welche der Westen einem Jeden auferlegt, der wird ahnen, mit welcher Wonne wir uns dem seltenen Genusse hingaben, ich, die blauen Ringeln mit innigem Behagen ausblasend, Winne­tou aber, den Rauch nach Indianerweise erst hinunterschluckend und dann durch die Nase von sich gebend.

So verging eine geraume Zeit, während welcher kein Wort gewechselt wurde. Schweigsamkeit gehört selbst unter Gefährten zur Haupttugend, und ich beabsichtigte keineswegs, mir durch unzeitige Sprachseligkeit die Freundschaft und Achtung meines Begleiters zu verscherzen.

Der „brave Indianer“ – haben Sie’s gemerkt? Winnetou! (Ja, ich weiß, ein Erstaunen aus der Rückschau …)

Kurz darauf ist Winnetou, obwohl er kurz vorher als Lehrer des Ich-Erzählers bezeichnet wurde, auch mal richtig der Unterlegene, denn er kennt sich mit der Eisenbahn überhaupt noch nicht aus; als sie später auftaucht, hat er regelrecht Angst; hier wird er nun einfach weggeschickt:

Ich mußte über das Thun der Indianer genau unterrichtet sein und bat Winnetou, zu den Pferden zurückzukehren und dort auf mich zu warten. Er konnte mir Nichts nüt­zen, da er die Beschaffenheit der Bahn nicht kannte und fügte sich, wenn auch wider­willig, meinem Verlangen.

Es geht noch weiter: Old Firehand, der kurz darauf auftritt, ist ein Riese mit weißer Haarmähne. Alle drei – Winnetou, Old Firehand und der Ich-Erzähler – haben keine Probleme damit, mal eben 63 Sioux zu töten – auch das ein markanter Unterschied zu den später human auftretenden Helden (in Winnetou II sind es nur noch 30 Gegner …).

Als es darum geht, einen Skalp von einem weißen Verbrecher zu nehmen, den der Ich-Erzähler getötet hat, ist Winnetou keine Sekunde im Zweifel, als er ihm angebo­ten wird und greift zu – andere Ehrbegriffe auch hier (das ist übrigens in den nicht so stark bearbeiteten Fassungen von Winnetou II auch so – ich habe es überprüft).

In einer Nachtwache kostet Winnetou sogar den Grog, den Old Firehand zubereitet. Und am Ende steht der Ich-Erzähler mit der Tochter Old Firehands als anerkanntes Liebespaar da – ja, so was gab es auch …

Der Ich-Erzähler in dieser frühen Geschichte wird nie mit Namen genannt – weder bürgerlichem noch Prärienamen – an Old Shatterhand ist hier noch nicht zu denken, wenngleich dieser von den anderen immer als „junger Mann“  Bezeichnete in gefahrvollen Situationen immer den Durch- und Überblick behält und gern auch mal das Kommando an sich zieht; also ein typisches Verhalten des später so berühmten Westläufers zeigt.

In einer frühen Erzählung von 1878 „Auf der See gefangen“ kommt Winnetou ebenfalls vor (ich zitiere aus der Ausgabe „Winnetou und der Detektiv“, herausgegeben und bearbeitet von Walter Hans und Siegfried Augustin):

Sein Gewand war sauber und sichtlich gut gehalten, eine außerordentliche Seltenheit von einem Angehörigen seiner Rasse. Sowohl der Jagdrock als die Leggins waren von weichgegerbtem Büffelkalbleder, in dessen Bereitung die Indianerfrauen Meiste­rinnen sind, höchst sorgfältig gearbeitet und an den Nähten zierlich ausgefranst; die Mocassins waren aus Elennhaut und nicht in fester Fußform, sondern in Binde­stücken gefertigt, was dieser Art von Fußbekleidung neben erhöhter Dauerhaftigkeit auch eine größere Bequemlichkeit verleiht. Die Kopfbedeckung fehlte; an ihrer Stelle war das reiche, dunkle Haar in einen Knoten geschlungen, welcher turbanartig auf dem stolz erhobenen Haupte thronte. Der Sohn der Wildniß hatte verschmäht, seine kühne Stirn zu bedecken.

So weit, so gut: etwas variiert zwar, aber vertraut. Nun aber Winnetous Auftreten:

Nachdem sein dunkles, scharfes Auge mit adlerartigem Blicke über die Gesell­schaft geflogen war, schritt er zu dem Tische, an welchem Dik Platz genommen hatte. Er kam grad zu dem Unrechtesten, denn dieser hatte soeben an die gemordete, einstige Geliebte gedacht und sich auf seinen Grimm besonnen.

»Was willst Du hier bei mir, Rothhaut? Dieser Platz ist mein. Geh‘, such Dir einen andern!«

»Der rothe Mann ist müd; sein weißer Bruder wird ihn ruhen lassen!« antwortete der Indianer mit sanfter Stimme.

»Müd‘ oder nicht, das bleibt sich gleich. Ich kann Dein rothes Fell nicht leiden!«

»Ich bin nicht Schuld daran; der große Geist hat mir’s gegeben.«

»Von wem Du es hast, das bleibt sich gleich; geh‘ fort, ich mag Dich nicht!«

Der Indianer nahm die Büchse von der Schulter, stemmte den Kolben auf den Boden, legte die gekreuzten Arme über die Mündung des Laufes und frug, jetzt ernster werdend.

»Ist mein weißer Bruder der Herr von diesem Hause?«

»Das geht Dich Nichts an.«

»Du hast recht gesagt; es geht mich Nichts an und Dich Nichts, darum darf der rothe Mann grad so sitzen, wie der weiße.«

Er ließ sich nieder. Es lag in der nachdrücklichen Art und Weise, wie er dies sagte, etwas, was den mürischen Trapper imponiren mochte. Er ließ ihn jetzt gewähren.

Der Wirth trat herbei.

»Was willst Du hier in meinem Hause?«

»Gieb mir Brod zu essen und Wasser zu trinken!«

»Hast Du Geld?«

»Wenn Du in mein Wigwam kämst und um Speise bätest, würde ich sie Dir ohne Geld geben. Ich habe Gold und Silber.«

Das Auge des Wirthes blitzte auf. Ein Indianer, der Gold und Silber hat, ist eine willkommene Erscheinung an jedem Orte, wo das verderbliche Feuerwasser zu haben ist. Er ging und kehrte bald mit einem mächtigen Kruge Branntweines zurück, wel­ches er neben dem bestellten Brode vor den Gast setzte.

»Der weiße Mann irrt; solch‘ Wasser habe ich nicht begehrt!«

Erstaunt blickte ihn der Wirth an. Er hatte noch niemals einen Indianer gesehen, der dem Geruch des Spiritus hätte zu widerstehen vermocht.

»Was denn für welches?«

»Der rothe Mann trinkt nur das Wasser, welches aus der Erde kommt.«

»So kannst Du hingehen, wo Du hergekommen bist. Ich bin hier, um Geld zu ver­dienen, nicht aber, um Deinen Wasserträger zu machen! Bezahl das Brod und troll Dich fort!«

»Dein rother Bruder wird bezahlen und gehen, doch nicht eher, als bis Du ihm ver­kauft hast, was er noch braucht.«

»Was willst Du noch?«

»Du hast ein Store, wo man kaufen kann?«

»Ja.«

»So gieb mir Tabak, Pulver, Kugeln und Feuerholz.«

»Tabak sollst Du haben; Pulver und Kugeln aber verkaufe ich an keinen Indsman.«

»Warum nicht?«

»Weil sie Euch nicht gehören.«

»Deinen weißen Brüdern aber gehören sie?«

»Das will ich meinen!«

»Wir Alle sind Brüder; wir Alle müssen sterben, wenn wir kein Fleisch schießen können; wir Alle müssen Pulver und Kugeln haben. Gieb mir, um was ich Dich gebe­ten habe!«

So weit können wir ja auch noch folgen: Winnetou lehnt das Feuerwasser ab, äußert sich sanft und verständig. Aber nun:

»Du bekommst sie nicht!«

»Ist dies Dein fester Wille?«

»Mein fester!«

Sofort hatte ihn der Indianer mit der Linken bei der Kehle und zuckte mit der Rechten das blitzende Bowiemesser.

Hm, schon ganz schön aggressiv.

»So sollst Du auch Deinen Brüdern nicht mehr Pulver und Kugeln geben. Der große Geist läßt Dir nur einen einzigen Augenblick noch Zeit. Giebst Du mir, was ich will, oder nicht?«

Die Jäger waren aufgesprungen und machten Miene, sich auf den muthigen Wilden zu stürzen, unter dessen eisernem Griffe sich der Wirth stöhnend wand. Er aber hielt sich rückenfrei und rief, den Kopf stolz emporwerfend, mit dröhnender Stimme:

»Wer wagt es, Winnetou, den Häuptling der Apachen, anzutasten?!«

Ganz schön selbstbewusst, oder?

Das Wort hatte eine überraschende Wirkung.

Kaum war es ausgesprochen, so traten die Angriffsbereiten mit allen Zeichen der Achtung und Ehrerbietung von ihm zurück. Winnetou war ein Name, der selbst dem kühnsten Jäger und Fallensteller Respect einflößen mußte.

Der Indianer war der berühmteste Häuptling der Apachen, deren bekannte Feigheit und Hinterlist ihnen früher unter ihren Feinden den Schimpfnamen »Pimo« zugezo­gen hatte; doch seit er zum Anführer seines Stammes gewählt worden war, hatten sich die Feiglinge nach und nach in die geschicktesten Jäger und verwegensten Krieger verwandelt; ihr Name wurde gefürchtet weit über den Kamm des Gebirges herüber, ihre muthigen Unternehmungen waren stets vom besten Erfolge begleitet, obgleich sie nur in geringer Männerzahl und mitten durch feindliches Gebiet hindurch ihre Streifzüge bis in den fernen Osten hinein ausdehnten, und es gab eine Zeit, in welcher an jedem Lagerfeuer und im kleinsten Boarraume ebensowohl wie im Salon des feinsten Hotels Winnetou mit seinen Apachen den stehenden Gegenstand der Unter­haltung bildete. Jedermann wußte, daß er schon öfters ganz allein und ohne alle Begleitung außer derjenigen seiner Waffen über den Missisippi herübergekommen war, um die »Dörfer und Hütten der Bleichgesichter« zu sehen und mit dem »großen Vater der Weißen«, dem Präsidenten in Washington zu sprechen. Er war der einzige Häuptling der noch ununterjochten Stämme, welcher den Weißen nicht übel wollte, und es ging die Rede, daß er sogar ein sehr enges Freundschaftsbündnis mit Fire-gun, dem berühmtesten Trapper und Pfadfinder des Westens geschlossen habe.

Die meisten, die die Karl-May-Bücher aus dem Karl-MayVerlag gelesen haben, erkennen diese Illustration wieder
Die meisten, die die Karl-May-Bücher aus dem Karl-May-Verlag gelesen haben, erkennen diese Illustration wieder

Die frühen Geschichten aus dem Wilden Westen waren also bei weitem „wilder“ als die späteren Reiseerzählungen.

1878 erscheint eine Erzählung mit dem Titel „Winnetou“ – sie ist aber nur die Bearbeitung eines Textes von 1875, die unter dem Titel „In-nu-wo“ erschienen war; die Geschichte entspricht dem Anfang von „Der Ölprinz“ – die Fahrt mit einem Flussschiff, auf dem ein Raubtier aus einer Menagerie die Tochter eines Yankees ge­fährdet und von einem Indianer gerettet wird. Interessant ist hier die Altersangabe und Personenbeschreibung:

Er schien im Anfange der fünfziger Jahre zu stehen; seine nicht zu hohe Gestalt war von ungewöhnlich kräftigem und gedrungenem Bau, und insbesondere zeigte die Brust eine Breite, die einen hoch aufgeschossenen und langhalsigen Yankee in die respectvollste Bewunderung zu setzen vermochte. Der Aufenthalt im civilisirten Os­ten hatte ihn genöthigt, eine dort weniger auffällige Kleidung anzulegen, aber das dichte, dunkle Haar hing ihm in langen, schlichten Strähnen bis weit über die Schul­tern herab, im Gürtel trug er ein Bowiemesser nebst Kugel= und Pulverbeutel, und aus dem Regentuche, welches er malerisch um die Achsel geschlungen hatte, sah der verrostete Lauf einer Büchse hervor, die vielleicht schon manchem »Westmanne« das letzte Valet gegeben hatte.

Nix Silberbüchse, nix kaukasische Gesichtszüge. May hat einfach die Beschreibung des vorherigen Titelhelden beibehalten … Ein bisschen nachlässig, könnte man meinen. Nur im Schluss variiert May ein bisschen und nimmt Bezug auf die enge Beziehung, die er einst mit Winnetou haben wird.

 Spätere Auftritte Winnetous

In „Der Sohn des Bärenjägers“ von 1887 sind als erstes Winnetous Mokassins zu sehen, dann folgt die Beschreibung, die wir im Grunde alle kennen:

Bis auf die Mokassins trug Winnetou also dieses Outfint, ind em sich Karl May als Old Shatterhand abbilden ließ
Bis auf die Mokassins trug Winnetou also dieses Outfit, in dem sich Karl May als Old Shatterhand abbilden ließ

Er war ganz genau so gekleidet wie Old Shatterhand, nur daß er anstatt der hohen Stiefel Moccassins trug. Auch eine Kopfbedeckung hatte er nicht. Sein, langes, dich­tes, schwarzes Haar war in einen hohen, helmartigen Schopf geordnet und mit einer Klapperschlangenhaut durchflochten. Keine Adlerfeder schmückte diese indianische Frisur. Dieser Mann bedurfte keines solchen Zeichens, um als Häuptling erkannt und geehrt zu werden. Wer nur einen Blick auf ihn richtete, der hatte sofort die Ueberzeu­gung, einen bedeutenden Mann vor sich zu haben. Um den Hals trug er den Medizin­beutel, die Friedenspfeife und eine dreifache Kette von Bärenkrallen, Trophäen, wel­che er sich selbst mit Lebensgefahr erkämpft hatte. In der Hand hielt er ein doppel­läufiges Gewehr, dessen Holzteile dicht mit silbernen Nägeln beschlagen waren. Dies war die berühmte Silberbüchse, deren Kugel niemals ihr Ziel verfehlte. Der Ausdruck seines ernsten, männlich-schönen Gesichtes war fast römisch zu nennen; die Backen­knochen standen kaum merklich vor, und die Hautfarbe war ein mattes Hellbraun mit einem leisen Bronzehauch.

Das war Winnetou, der Apachenhäuptling, der herrlichste der Indianer. Sein Name lebte in jeder Blockhütte und an jedem Lagerfeuer. Gerecht, klug, treu, tapfer bis zur Verwegenheit, ohne Falsch, ein Freund und Beschützer aller Hilfsbedürftigen, gleich­viel ob sie rot oder weiß von Farbe waren, so war er bekannt über die ganze Länge und Breite der Vereinigten Staaten und deren Grenzen hinaus.

Dagegen ist der erste Auftritt in Winnetou I 1893 regelrecht mager; die Silberbüch­se gehörte da noch Intschu-tschuna:

Der Jüngere war genau so gekleidet wie sein Vater, nur daß sein Anzug zierlicher gefertigt worden war. Seine Mokassins waren mit Stachelschweinsborsten und die Nähte seiner Leggins und des Jagdrockes mit feinen, roten Nähten geschmückt. Auch er trug den Medizinbeutel am Halse und das Kalumet dazu. Seine Bewaffnung bestand wie bei seinem Vater aus einem Messer und einem Doppelgewehre. Auch er trug den Kopf unbedeckt und hatte das Haar zu einem Schopfe aufgewunden, aber ohne es mit einer Feder zu schmücken. Es war so lang, daß es dann noch reich und schwer auf den Rücken niederfiel. Gewiß hätte ihn manche Dame um dieses herrliche, blauschimmernde Haar beneidet. Sein Gesicht war fast noch edler als dasjenige seines Vaters und die Farbe desselben ein mattes Hellbraun mit einem leisen Bronzehauch. Er stand, wie ich jetzt erriet und später dann erfuhr, mit mir in gleichem Alter und machte gleich heut, wo ich ihn zum erstenmal erblickte, einen tiefen Eindruck auf mich. Ich fühlte, daß er ein guter Mensch sei und außerordentliche Begabung besitzen müsse. Wir betrachteten einander mit einem langen, forschenden Blicke, und dann glaubte ich, zu bemerken, daß in seinem ernsten, dunklen Auge, welches einen sammetartigen Glanz besaß, für einen kurzen Augenblick ein freundliches Licht aufglänzte, wie ein Gruß, den die Sonne durch eine Wolkenöffnung auf die Erde sendet.

Übrigens erschienen die Winnetou-Bände bis ins 20. Jahrhundert mit dem Untertitel „Der rote Gentleman“. Erst Mays Hinwendung zum Thema seines Alterswerks führte dazu, dass der Zusatz wegfiel. Am Anfang wollte er eben „nur“ Abenteuergeschich­ten schreiben – die Einbindung in einen eigenen Kosmos mit ihm als Mittelpunkt entwickelte sich erst später. Und noch später dann die Entwicklung des Menschen hin zum Edelmenschen, deren berühmtester Vertreter dann eben Winnetou war.

An den Weihnachtsfeiertagen konnten Sie ja den neuen Winnetou bei RTL sehen 🙂 – welche Beschreibung schlug da denn durch?

Nächste Woche geht es weiter mit Old Surehand, einem Helden mit Macken – nach Karl Mays bzw. Old Shatterhands Sicht.

Winnetou in der Stadtbibliothek Köln

Unter der Signatur 22.4 May finden sich in der Kinderbücherei die klassischen Bände aus dem Karl-May-Verlag. Es gibt auch jede Menge Audio-Medien unter dieser Signatur (u. a. eine neue Reihe, die erst 2016 erschienen ist).

Unter der Signatur 22.3. May gibt es u. a. auch eine neu erzählte Version der Winnteou-Geschichte als Comic.

Zu den Münchmeyer-Romanen gibt es ja auch ein E-Book – für 3,99.

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

4 Comments

  • Maike

    2. Januar 2017 at 13:23 Antworten

    Wie schön, dass es nun hier weitergeht, und danke für den ausführlichen Vergleich der Winnetou-Versionen! Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich ziemlich erstaunt war, als ich zum ersten Mal „Old Firehand“ gelesen habe (ein ganzes Stück nach der Lektüre der „Winnetou“-Bände). Aber – Asche auf mein Haupt! – die Neuverfilmung habe ich nun gar nicht angeguckt … Lohnt sie sich denn?

    • Heike Baller

      2. Januar 2017 at 15:50 Antworten

      Ich hab die Filme auch noch nicht gesehen – wir haben sie aufgezeichnet und wenn ich mal Zeit und Lust habe (ich bin nicht so wirklich ein Film-Freak und habe die alten Filme auch jeweils nur 1x gesehen), werde ich mich dranmachen. Einige Äußerungen aus berufenen Tastaturen klangen aber ganz gut. Es ist wohl aber so, dass sich die Handlung (wie die aten Filme ja auch schon) nur vage an Mays Original anlehnt, dafür aber das zeitgenössische Drumrum authentischer sein soll (wie das bei Phantasiewelten gehen soll? Frag mich nicht.). Es fängt damit an (das habe ich schon geguckt),dass Karl May mit seinem Namen in Amerika eintrift und Ingenieur ist (das hätte ihn sicher gefreut) und sich gleich mit Kritik an vorher erledigter Arbeit unbeliebt macht. So isser halt.

  • Maike

    2. Januar 2017 at 19:06 Antworten

    Ja, das hätte ihn bestimmt gefreut, und es immer besser zu wissen, klingt, nun ja … nicht untypisch für seinen Ich-Erzähler-Helden. Insofern viel Spaß mit den Aufzeichnungen und vielen Dank schon einmal für die Vorab-Einschätzung!

  • […] gebrochen rüberkommende Sprechweise von Winnetou, Intschu-tschuna und Nscho-tschi lässt besonders Winnetou gegenüber Karl May als unterlegen erscheinen – und gerade das ist er ja nicht. Auch der […]

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