Wenn es nach dem Gedichte-Kalender von Hubert Klöpfer geht, könnte ein Jahr auch 104 Wochen haben …
Für jeden Monat gibt es nämlich zwei Blätter – mit zwei Gedichten: nicht immer einem „klassischen“ und einem „modernen“, aber manchmal. Hubert Klöpfer und 10 Pat*innen haben die Texte ausgewählt.
Den Gedichte-Kalender gibt es schon länger; am Anfang war er ein Gemeinschaftsprojekt des Buchhändlers Thomas Bader in Freiburg und von Hubert Klöpfer, der als Verleger tätig war.
Inzwischen gibt es das Projekt sogar in einer „Edition Klöpfer“ beim renommierte Kröner-Verlag.
Wie sieht der der Gedichte-Kalender aus?
Durchaus raumgreifend – 24 mal 45 cm, das zieht schon den Blick auf sich.
Die Gedichte umgibt viel Weißraum – die Schrift ist die von Hubert Klöpfer selbst. Wie der Buchhändler Thomas Bader, der handgeschriebene Gedichte ins Schaufenster hängte, sind auch die Gedichte im Gedichte-Kalender von Hand geschrieben. Eine Schrift mit markanten Unterlängen. Ich mag besonders den „Rechtsschritt“ bei „h“ und „R“ – mit Schwung treibt’s den unteren Bogen zur Seite.
Und die Auswahl?
So richtige Klassiker sind dabei:
Eduard Mörike eröffnet das Jahr mit seinem „Gebet“ (wozu ich dann gleich das Lied von Hugo Wolf im Kopf habe …).
Ebenfalls für den Januar hat Thea Dorn – eine der Pat*innen für den Gedichte-Kalender 2023 – was von Friedrich Hölderlin gewählt.
Zur Palette gehören moderne Gedichte, z. B. von Thomas Brasch oder Christine Langer, moderne Klassiker*innen wie Rose Ausländer und Ernst Jandl. Auch alte Kirchenlieder von Knorr von Rosenroth oder „In dulci jubilo“ finden sich. Für jeden Geschmack ist was dabei – und das mit der Option, im Monat zwischen zwei Texten zu wählen.
Ein wirklich schön gemachter Kalender – ich freu mich auf Lyrik im neuen Jahr 😊
Gedichte-Kalender 2023, herausgegeben und hangeschrieben von Hubert Klöpfer, Edition Klöpfer im Kröner-Verlag, Stuttgart 2022, ISBN: 9783520799234
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