Viviane Élisabeth Fauville von Julia Deck

Irritierend setzt die Erzählung ein – es scheint, als spräche Julia Deck ihre Leserinnen an. Doch die sind nicht gemeint. Es geht um Viviane, die ihren zweiten Vornamen nur gelegentlich einsetzt. Viviane erzählt – sich selber schildernd, dabei mit den unterschiedlichen Personalpronomen jonglierend. Kurz vor ihrem Zusammenbruch liest sich das so: Vergeblich versuchen Sie, sich

Menschen im Hotel von Vicki Baum

125 Jahre wäre Vicki Baum dieses Jahr geworden – Anlass für mich, ihren erfolgreichsten Roman mal wieder in die Hand zu nehmen (und in die Hand nehmen zu lassen – alle meine Literaturkreise haben sich auch damit befasst). Ist Ihnen klar, dass Vicki Baum mit diesem Werk eine neue Gattung erschaffen hat? Den Hotel-Roman nämlich.

Nachts sind alle Schafe schwarz von Heike Abidi

Der neue Roman von Heike Abidi hält, was die Vorgänger  versprochen haben: Gute Unterhaltung. Für  mich der größte Spaß waren die verdrehten Sprichwörten, deren eines ja schon den Titel bildet. Quelle dieser Lacher ist die Mutter einer der Protagonistinnen – eigentlich ist sie selber auch eine. Protagonistin, meine ich  😉 Drei Freundinnen – Becky, Caro

Gott ist kein Zigarettenautomat von Matthias Gerhards

Ein Erstlingsroman mit ungewohntem Einstieg: Big Bang – und was sich daraus entwickelt. Besonders in dem Gebiet, das Mitte der 80er als Braunkohletagebaugebiet von seinen Einwohnern verlassen werden musste. Mitten drin der 14jährige Thomas Sieben. Der Bruder wird tot im Bach gefunden, die Schwester geht eigene Wege, die Mutter ist eine alkoholkranke Messie-Frau und der

Mrs. Alis unpassende Leidenschaft von Helen Simonson

Major a. D. Ernest Pettigrew hat in einem Anruf seiner Schwägerin vom Tod seines Bruders erfahren. Als es klingelt und er öffnet, steht Mrs. Ali, die Besitzerin des Dorfladens vor seiner Tür, um das Geld für die Zeitung zu kassieren. Vor ihren Augen klappt der alte Mann zusammen und sie handelt: Sie bugsiert ihn ins