In diesem Jahr ist naturgemäß viel mit „80. Jahrestag“ – der Beginn der Naziherrschaft ist 80 Jahre her. Bei dieser Besprechung ist es eher ein etwas verwaschener Zeitpunkt, der mich animierte, das alte Werk von Sebastian Haffner hervorzuholen: Im Sommer ’33 hatte das Hitler-Regime eine erste „nationale Sammlung“ vollendet. Die – großenteils freiwillige! – Gleichschaltung…
Rezensionen
Der Friedhof der Unschuldigen von Andrew Miller
Ein stillgelegter Friedhof mitten in Paris – das ist der Aufgabenbereich des jungen Ingenieurs Jean-Baptiste Barrate. Nicht unbedingt das, was er sich gewünscht hat. Friedhof und Kirche Les Innocents sollen beseitigt werden. Während der Pest seien da in einem Monat mehr als 50.000 Leichen verscharrt worden, erläutert der Minister in Versailles. Der Geruch sei abscheulich…
Flamme der Freiheit von Birgid Hanke
Passend zu den Ferien erschien bei Knaur dieser historische Schmöker. Protagonistin ist eine Frau, die es gab – und von der man herzlich wenig weiß: Eleonora Pro(c)haska. Diesem Mangel hilft Birgid Hanke ab. Sie entwirft ein buntes Zeitgemälde, in dem sie die Motivation einer jungen Frau begründet, sich für die „Freiheit“ in den Kampf zu…
Was bisher geschah von Loel Zwecker
Wieder ein Kunsthistoriker, der sich der Weltgeschichte annimmt – hier allerdings wirklich Weltgeschichte. Loel Zwecker beginnt mit den ersten Menschen – im Vorwort, aber immerhin – und schildert dann die alten Kulturen. Nach drei Kapiteln Antike & Co im im weitesten Sinne europäischen Raum macht er einen Schlenker nach Asien und geht auf die Hochkulturen…
Ein Teelöffel Land und Meer von Dina Nayeri
Saba ist ein verlassener Zwilling. Ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester sind ausgewandert, sagt sie. Raus aus dem Iran der Mullahs, nach der Revolution von 1979. Saba bleibt mit dem Vater allein im Dorf. Ihre engsten Freunde sind Reza und Ponneh – Dorfkinder. Dabei gehört Saba einer reichen Familie an, einer Familie, die bis zur Revolution…