Es ist so weit: Kerstin Fricke hat zu meiner großen Freude als Blogwichtelgeschenk das Kochbuch rund um Jane Austen von Pen Vogler besprochen. Aber ich lasse sie besser selbst zu Wort kommen:
Als ich beim jährlichen Blogwichteln im Texttreff Heikes Kölner Leselust zugelost wurde, wusste ich sofort, mit welchem Beitrag ich sie bewichteln wollte – schließlich hatte ich ihr schon vor Jahren mal versprochen, das Kochbuch »Dinner mit Mr Darcy – Köstlichkeiten aus Jane Austens Welt« von Pen Vogler auf meinem Blog vorzustellen, was jedoch immer wieder in Vergessenheit geriet. Dies ist nun also die perfekte Gelegenheit, dieses Versäumnis endlich nachzuholen.
Ich bin ein großer Fan derartiger Themenkochbücher, und dieses Exemplar, das 2014 bei Callwey erschienen ist, steht schon seit einigen Jahren in meinem Regal und wird immer wieder gern zur Hand genommen, um darin zu blättern und ein neues Rezept auszuprobieren.
Das Schöne und Reizvolle an diesem Buch sind dabei nicht nur die Gerichte aus der Regency-Zeit, die mit viel Liebe und Geschick für die moderne Küche aufpoliert wurden, sondern auch die begleitenden Texte, zu denen einerseits Zitaten und Auszüge aus Jane Austens Büchern gehören, andererseits aber auch Informationen über diverse Sitten und Gebräuche, die einem ein besseres Gefühl für das Leben zu jener Zeit vermitteln. So kann man beim Lesen richtig in die Vergangenheit eintauchen und sich immer wieder ausmalen, wie Janes Austens Heldinnen gelebt und geschmaust haben.
Richtig gut gefällt mir zudem, dass die Rezepte für die sehr unterschiedlichen Gerichte nicht nur klassisch aufgeführt, sondern oftmals von Anmerkungen aus alten Kochbüchern wie beispielsweise aus »The Experienced English Housekeeper« von Elizabeth Raffald, erschienen 1769, begleitet sind, was dem Ganzen zusätzlichen Charme und Flair verleiht.
Der Großteil der Rezepte ist bebildert (nicht in Hochglanz, sondern zum Stil des Buches passend), und man findet für jede Mahlzeit und jeden Anlass sowohl Speis als auch Trank. Zudem erfährt man beispielsweise anhand eines Rezepts aus »The Italian Confectioner« von W. A. Jarrin aus dem Jahre 1820, wie schon damals köstliches Speiseeis hergestellt wurde.
Viele der Gerichte kennt man aus der klassischen englischen Küche und findet sie auch in den Büchern oder Filmen über die damalige Zeit wieder, und natürlich dürfen da Klassiker wie der Mince Pie, das Ingwerbier oder ein herzhaftes Wildragout nicht fehlen. Exotisches sucht man hier vergebens, dafür kann man fast alles problemlos nachkochen, weil man die Zutaten entweder im Haus hat oder sie sich ohne großen Aufwand besorgen lassen.
Abgerundet wird das Ganze durch eine Bibliografie am Ende, in der die zahlreichen Primär- und Sekundärquellen aufgeführt werden, falls man sich weiter in das Thema vertiefen möchte, sowie ein Rezeptregister für alle sechzig enthaltenen Speisen und Getränke.
Wer gern Janes Austens Romane liest, ein Faible für die Regency-Zeit hat und der zu Unrecht verschrienen englischen Küche etwas abgewinnen kann, der hat mit diesem wirklich schön gestalteten und dabei noch sehr informativen Kochbuch, das in meinem Regal einen Ehrenplatz innehat, eine wundervolle Lektüre gefunden und wird garantiert viel Freude daran haben.
Pen Vogler: Dinner mit Mr. Darcy. Köstlichkeiten aus Jane Austens Welt, übersetzt von Anke Albrecht, Callwey Verlag, München, 2014, ISBN: 978-3766720993
Zur Autorin: Kerstin Fricke lebt und arbeitet in Berlin, wo sie Bücher, Comics und Computer-/Videospiele aus dem Englischen übersetzt oder lektoriert und somit ihre Hobbys zu ihrem Beruf gemacht hat. Mehr über ihre Arbeit findet man auf ihrer Webseite www.kf-uebersetzungen.de, während sie auf lass-den-wookie-gewinnen.de aus ihrem Arbeitsalltag plaudert und allerlei Nerdkram postet.
Liebe Kerstin, vielen Dank für diese Rezension – ein schönes Geschenk, das sooo gut in meine Reihe rund um Jane Austen von 2017 passt – beloved Jane. In der hatte ich ja auch das hierzu passende Rezeptbuch rund um den englischen Tee als Mahlzeit besprochen. Und die Bath Buns auf dem einen Bild werden dort auch erwähnt 😉 Eine wirklich schöne Ergänzung.
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