Inhalt des Beitrags
Meine Netzwerk-Kollegin Birte Mirbach reist gern – vor allem gern nach Afrika. Als „gemeine Leseratte“ ist sie dabei auf Lesenachschub angewiesen; wie gut , dass es auch dort Büchertauschregale gibt. Sie hat sie für die Leselust dokumentiert. Bitte sehr:
Tansania – eine Reise in Bücherregalen
Karibu Heritage
Ich gebe es zu, auch ich gehöre der Spezies Gemeine Leseratte an und komme an keinem Bücherregal vorbei ohne wenigstens die Titel gelesen zu haben. Ein Urlaub ohne Bücher ist verlorene Zeit, auch wenn dann kein Platz für eine zweite Hose im Koffer bleibt. Für uns hartgesottenen Bücherwürmer gibt es zum Glück inzwischen fast überall Büchertauschregale. Selbst im tiefsten Afrika. Sogar in Tansania.
Meine Reise durch mein afrikanisches Lieblingsland beginnt in Arusha im Karibu Heritage
House. Wie man sieht, wacht hier ein Krieger über dem Bücherregal. Das Hotel ist noch neu, und das Regal nur mit dem Wesentlichen bestückt: Mehrere Bände aus der Reihe um Botswanas erste Detektivin Mma Ramotswe (zugegeben ein anderes Land, aber zumindest Afrika), ein dicker Reiseführer Tansania und mit Ngugi wa Thiongo auch ein ostafrikanischer Autor (wobei sich die Klappentexte darüber streiten, ob er jetzt aus Tansania oder doch aus Kenia stammt). Meine Nachfolger werden sich obendrein über Charlotte Link freuen dürfen. Was sie wohl ihrerseits hinterlassen werden?
Für die Nichtleser steht der Fernseher übrigens direkt neben dem Bücherregal.
Selous
Meine nächste Etappe führt mich ins Mbega Camp im Nationalpark Selous, mitten in der Wildnis. Statt in Häusern wohnen wir hier in großen Zelten und speisen in einer Hütte mit offenen Seiten. Das Büchertauschregal steht gut geschützt unter einem Strohdach neben
der Rezeption. Es springt einem regelrecht ins Auge und lenkt die Gemeine Bücherratte beim Einchecken schon dezent ab, dafür kann man sich nach der Anmeldung direkt in die Sessel fallen lassen und losschmökern. Viel schöner finde ich es allerdings, sich auf die Bänke am Flussufer zu setzen und mit einem Chai ya rangi (Schwarztee ohne Milch) und den schnarrenden Lauten der Nilpferde im Hintergrund die Lesebeute zu begutachten. Die Auswahl in diesem Regal ist schon etwas größer, einige bekanntere Autoren in englischer, deutscher, italienischer und sogar türkischer Sprache. Ich möchte nur wissen, wer hier das uralte Buch über Dackelzucht hinterlassen hat, das vermutlich noch älter als das Camp ist.
Leute, Büchertauschregale sind doch keine Altpapiersammlung!
Nächste Woche gibt es weitere Eindrücke von Birte Mirbach von den Büchertauschmöglichkeiten in Tansania.
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