Im Klappentext ist von drei Kindern die Rede: Ira, Lew und Fido – Pia Ziefle lässt uns vor allem durch den Blick von Ira und Lew in die Geschichte der drei eintauchen. Und durch den Blick von Evi und Cornelius, die beiden Alten, die die Kindheit von Ira und Fido begleitet haben. Puzzleartig fügt sich im Laufe des Romans ein Bild zusammen, das Bild von Kindheiten voller Verletzungen und Zauber, vom Erwachsenwerden mit einem großen Rucksack negativer Erfahrungen. Dabei aber verliert keiner von den dreien völlig den Lebensmut.
Pia Ziefle erzählt keine „Von A nach B“-Geschichte, sondern lässt Vergangenheit und Gegenwart ineinander fließen, zeigt die Momente, wo im Einen das Andere spürbar wird. Und wechselt dabei immer wieder die Perspektive, von Ira zu Lew, zu Evi und – kursiv abgesetzt – zu Cornelius. Kleine Andeutungen sind im Text versteckt, die sich später als wesentlich erweisen.
Ich fand es nicht schlimm, dass ich die nicht immer direkt mitbekommen habe, denn das Faszinierende an der Erzählweise von Pia Ziefle ist, dass sie fast schwebend Stimmungen erzeugt. So kann ich mich in die Geschichte ziehen lassen, den Erinnerungen und Nachsinnereien von Lew und Ira folgen und dabei erkennen, dass das Leben nicht geradlinig ist.
Kinderspiele – auch sie sind Teil der Geschichte von Pia ZiefleWorin bestehen die Verletzungen, wollen Sie wissen? Hm, ohne zu viel verraten zu wollen: Eltern, die ihre Kinder lieben, sind nicht immer so verlässlich, wie Kinder das suchen und brauchen. Und das kann sehr unterschiedlich aussehen: Eine Mutter, die ihr Kind nicht liebt, ein Vater, der seine Tochter sehr liebt und auf Distanz hält, Eltern, die auf einmal verschwunden sind, eine Mutter, die irgendwann weggeht.
Verschiedene Lebensumtände prägen den Geschichten der drei ihre Stempel auf: Serbien als Herkunftsland, die DDR mit ihrer Einstellung gegenüber Republikflüchtlingen, eine westdeutsche Kleinstadt
Sie sehen: Das ist keine Mal-eben-Durchlesen-Lektüre. Es ist ein Buch der leisen Töne, die Aufmerksamkeit fordern und die einen Sog entwickeln, wenn man sich auf sie einlässt.
Pia Ziefle.: Länger als sonst ist nicht für immer, Arche Verlag, Zürich, 2014, ISBN: 9783716027158
Ich freue mich sehr, dass ich für Pia Ziefles Blog schreiben durfte - das Thema sind meine Literaturkreise. Ein Einblick für die, die sich nicht vorstellen können, wie so was abläuft. Und für mich war…
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Published byHeike Baller
Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.
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