Die Herzogin der Bloomsbury Street von Helene Hanff

Die Herzogin der Bloomsbury Street von Helene Hanff

Sie erinnern sich – Helene Hanff korrespondierte über Jahre mit einem Londoner Buch-Antiquar, schloss Freundschaft mit ihm und seinen Kolleginnen – und konnte nie nach London.  Nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes veröffentlichte sie den Briefwechsel als Buch – zur Veröffentlichung der englischen Ausgabe wurde sie dann nach London eingeladen. Von diesem ersten Besuch in London berichtet nun dieses Buch.

Helene Hanff hat eine Menge Termine – auch Fototermine, was sie gar nicht mag. Aber sie genießt die Begegnungen mit Menschen, die neugierig auf sie sind – sie ist selber begierig, Neues zu sehen, Menschen kennenzulernen und vor allem Lonndon und England zu erkunden. Ihr Budget ist begrenzt – jede Essenseinladung erhöht die Zahl der Tage, die ihr in London möglich sind.

Old Towns and New Needs Fig. 2
Den RussellSquare liebt Helene Hanff besonders – hier lässt sie sich auch von der Malerin Ena porträtieren.
Helene Hanff berichtet tagebuchartig von dieser ersten Konfrontation mit englischer Lebensart – mal be- und mal entgeistert (z. B. driften die Auffassungen, wieviel Gin in einen Drink gehören zwischen ihr und verschiedenen Menschen in London kräftig auseinander). Sie hat Freude an skurrilen Einzelheiten. Bei aller Begeisterung fürs literarisch geprägte Bild Londons und Englands kann sie manche Verschrobenheit britischer Sitten durchaus spitz kommentieren – nix Senitmentalität. Schwungvoll, pointiert und großenteils heiter lässt sie ihre Leser am großen Abenteuer London teilnehmen. Es macht Spaß. Und da das Buch aus den frühen 70ern stammt, hat es schon fast einen zeitzeugnishaften Charakter.

Helene Hanff: Die Herzogin der Bloomsbury Street, übersetzt von Susanne Höbel, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 2003, ISBN: 3455026516

Published byHeike Baller

Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase. Da ich außerdem gerne mit anderen über das, was ich gelesen habe, diskutiere, habe ich dieses Blog gestartet. Leselust, das ist es, was mich antreibt, immer neue Bücher zu kaufen, zu leihen und vor allem zu lesen. – Vorlesen tu ich übrigens auch gern.

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